In diesem Beitrag stelle ich meine neue Buchveröffentlichung über ‚Naturheilkundliche alternative Medizin für den mündigen Patienten‘ vor. Es geht unter anderem um eine sachliche Information über homöopathische Heilmittel, und praxisbewährte, die Heilung unterstützende, Maßnahmen.
Um die Anwendung der Homöopathie bei der Behandlung von Krankheiten tobt ein wahrer Glaubenskrieg. Die eine Seite wertet alternative Behandlungsmethoden außerhalb der Schulmedizin gleichsam reflexartig ab und argumentiert, dass es für solche Methoden keinerlei Wirksamkeitsnachweise gäbe. Bei manchen Fachautoren genügt offenbar schon ein einziges Wort wie „homöopathisch“ um auf weitere Recherchen zu verzichten und den so attribuierten Arzneimitteln jegliche Daseinsberechtigung abzusprechen.
In dem 2015 vom Bremer Gesundheitswissenschaftler und Facharzt für innere Medizin Norbert Schmacke herausgegebenen Band „Der Glaube an die Globuli – die Verheißung der Homöopathie“ wird radikal mit der Homöopathie abgerechnet. Seiner Meinung nach ist Homöopathie gefährlich, weil sie von einer wirklich medizinischen Behandlung abhalten könne.
Wenn allerdings eine Buch-Veröffentlichung zu weit vom Pfad der Objektivität abweicht, dann kommt es schon mal vor, dass ein Gericht dem Einhalt gebietet. So geschehen im Jahr 2005, als die Stiftung Warentest eine von der Deutschen Homöopathieunion beantragten einstweiligen Verfügung des Landgerichts Hamburg anerkannte und den Vertrieb des Buches „Die andere Medizin“ einstellte. Es ist somit nicht mehr im regulären Handel. In diesem Buch wurden von der Stiftung Warentest „Alternative“ Heilmethoden, nach evidenzbasierten Kriterien beurteilt, wie sie auf ihrer Homepage versprach. Unter anderem schrieb sie: „Die Hinweise zur Wirksamkeit des sicherlich bekanntesten und am meisten genutzten Verfahrens, der Homöopathie, sind so schwach, dass sie sich von Plazeboeffekten nicht abgrenzen lassen.“
Andererseits gehören in Deutschland dem Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) mehr als 7000 Medizinerinnen und Mediziner an, die die Homöopathie zumindest bei manchen Beschwerden sehr erfolgreich anwenden. 60 Prozent der Deutschen haben schon Globuli geschluckt, sagt eine Allensbach-Studie aus dem Jahr 2014. Im Jahr 2015 wurden in Deutschland Homöopathika für 595 Mio. Euro umgesetzt, das war ein Wachstum von den 12,8 Prozenten gegenüber dem Vorjahr. Können sich Tausende Mediziner und Millionen Patienten irren?
Als Nichtmediziner kann man über diese kontroverse Situation nur ungläubig den Kopf schütteln. Wie muss man etwa als Naturwissenschaftler die angeführten Argumente der einen oder andere Seite bewerten? Was ist plausibel? Inwieweit kann für den mündigen oder skeptischen Patient die Homöopathie hilfreich sein? Wer nichts weiß, muss alles glauben, deshalb ist eine sorgsame und faire Information wichtig.
Das Buch „Homöopathie und Praxis“ soll informieren und eine unparteiische Entscheidungshilfe sein, ob und inwieweit und bei welchen Beschwerden eine homöopathische Behandlung in Frage kommen kann. Es soll dabei helfen, sich situationsgerecht für die eine oder die andere Seite der Hippokrates-Jünger zu entscheiden, nämlich ob man den homöopathisch ausgebildeten Arzt aufsucht oder lieber den, der alternativmedizinische Methoden ablehnt.
Für den mündigen Patienten ist das Buch ein segensreicher Ratgeber zur Wiedererlangung und Bewahrung des kostbarsten Schatzes, nämlich der Gesundheit.