Die Schweizer fürchten sich vor dem Stromausfall im Winter. Um Strom zu sparen, sollen im Notfall Fahrverbote für E-Autos erlassen werden. Fahrten sind dann nur aus zwingenden Gründen gestattet, wie beispielsweise Fahrten zur Arbeit, Arztbesuche oder Behördengänge.
Hintergrund: Die Schweiz importiert viel Strom aus Frankreich und Deutschland. Im Winter ist die Abhängigkeit von den Nachbarn besonders groß, weil die Schweizer Wasserkraftwerke dann weniger Strom liefern. Anders als EU-Nachbarstaaten hat die Schweiz auch kein Stromabkommen mit der EU. Bedeutet: Im Ernstfall wird den Schweizern der Strom abgestellt.
Fahrverbote für Autos mit Verbrennungsmotor werden in einigen Großstädten bereits umgesetzt. Droht das nun auch für E-Autos in Deutschland? Der Verband der Automobilhersteller (VDA) lehnt diesen Schritt allerdings kategorisch ab: „Kein Kunde sollte sich Sorgen machen müssen, dass er sein E-Auto diesen Winter nicht fahren kann! Den Schweizer Weg lehnen wir daher ab“, erklärt ein Sprecher des Verbandes auf Anfrage. Ladestrom abschalten zu dürfen, sei keine Option. Allerdings scheuen viele Deutsche schon jetzt den Umstieg aufs E-Auto – Fahrverbote würden die Elektromobilität in Deutschland also weiter erschweren.
Der Markt für Elektromobile in Deutschland droht im kommenden Jahr einzubrechen. Experten gehen davon aus, dass nur noch 362 000 Stromer verkauft werden – das entspricht einem Rückgang von fast 50 Prozent. Ein Grund hierfür ist laut dem VDA (Verband der Automobilindustrie) die hohe Stromsteuer. Um den E-Auto-Markt wieder anzukurbeln, sollte die Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß gesenkt werden.
Fazit: Fahrverbote für E-Autos bei Stromausfall sind in der Schweiz bereits bereits Realität. In Deutschland droht dasselbe Schicksal. Experten gehen davon aus, dass deshalb im nächsten Jahr 50 Prozent weniger Stromer verkauft werden. Um den E-Auto-Markt wieder anzukurbeln, sollte die Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß gesenkt werden.
