Warum kleine planetare Störungen große Wirkungen auf die Sonnenaktivität haben

 

(Ein großer Sonnenfleck)

Deutsche Forscher haben herausgefunden, dass die periodischen Schwankungen der Sonnenaktivität und der Zahl der Sonnenflecken auf starke Magnetfelder zurückzuführen sind, die den Wärmetransport zur Sonnenoberfläche behindern. Dies führt zu einem präzisen Rhythmus von elf Jahren, in dem die Fläche der Sonnenflecken schwankt. Physiker haben errechnet, dass Sonnenflecken etwa 1000 bis 1600 Grad Celsius kälter sind als die Sonnenoberfläche. Die Entstehung von Sonnenflecken ist eine große offene Forschungsfrage der Sonnenphysik.

Forscher des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) haben in der Fachzeitschrift „Solar Physics“ eine Studie veröffentlicht, die besagt, dass die Gezeitenwirkung der Planeten Venus, Erde und Jupiter das Magnetfeld der Sonne beeinflusst und damit den Sonnenfleckenzyklus bestimmt. Die HZDR-Forscher haben historische Daten zur Sonnenaktivität analysiert und mit den Planetenkonstellationen in Bezug gesetzt. Es wurde eine genaue statistische Übereinstimmung gefunden, die über 90 Sonnenzyklen hinweg andauerte.

Die Gravitation von Venus, Erde und Jupiter kann das Plasma auf der Sonnenoberfläche beeinflussen, ähnlich wie der Mond die Gezeiten der irdischen Meere beeinflusst. Der stärkste Effekt tritt auf, wenn die drei Planeten in einer Linie stehen, was alle 11,07 Jahre passiert.

Die Forscher des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) haben die Rayleigh-Taylor-Instabilität in Betracht gezogen, um zu erklären, wie die Gezeitenkräfte der Planeten das Magnetfeld der Sonne beeinflussen könnten. Diese Instabilität kann das Verhalten von leitfähigen Flüssigkeiten oder Plasmen beeinflussen. Die Forscher haben diese Instabilität in der Sonnenphotosphäre per Computermodell simuliert und festgestellt, dass die Schwingung synchronisiert und vom Takt der äußeren Störung beeinflusst wird. Kleine äußere Kräfte können daher große Wirkungen haben.

Die Forscher haben ein neues Modell entwickelt, das auch Doppel-Maxima in der Aktivitätskurve der Sonne erklären kann. 

Die Arbeiten könnten dazu beitragen, bessere Modelle vom Sonnendynamo und den Magnetfeldern der Sonne zu entwickeln und klimarelevante Prozesse besser vorherzusagen.