Gibt es nicht schon genug Reiseführer für Wohnmobile? Ist dieses Buch also überflüssig? Nein, das ist es sicher nicht. Tatsächlich gibt es bereits zahlreiche Wohnmobilbücher. Doch die meisten beschreiben die schönsten Touren, die tollsten Campingplätze, die fantastische Landschaft. Sie beschreiben die Strecken, die man entlang fahren soll, und zwar Ort für Ort und schildern persönliche Erlebnisse des Autors.
Dieser Wohnmobilführer ist anders. In der heutigen Zeit, in der sich der Wohnmobilfahrer von seinem Navigationsgerät leiten lässt, ist es sicher nicht mehr nötig, eine Tour Punkt für Punkt aufzulisten. Wenn man in seine Navi ein Ziel eingibt, dann ergibt sich die Tour von ganz allein.
Wenn man nicht die Tour im Detail beschreibt, welchem Zweck dient dann dieser Wohnmobilführer? Die Antwort findet sich im Titel. Kultur bezeichnet im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt, im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur. Die Natur erleben wir gerne, wenn uns die Navi durch die Landschaft führt. Wir sehen sie, wir empfinden sie, ohne dass sie uns vorab beschrieben werden muss. Die Kulturerlebnisse, die wir auf unserer Wohnmobilreise haben wollen, bedürfen dagegen eher als Naturerlebnisse der Beschreibung und Vorbereitung.
Dieser Reiseführer hilft dabei, dass die Kulturerlebnisse zu einem Genuss werden können. Er enthält die Beschreibung von 40 kulturellen Highlights, die sich auch für Wohnmobilreisende erschließen lassen. Zu jedem beschriebenen Highlight wird die Parkmöglichkeit angegeben, wo man ggf. auch einen Stellplatz möglichst nahebei findet und wo man in geringer Entfernung komfortabel übernachten und sich versorgen kann. Und überall stehen Navi-Koordinaten dabei. Die Navi ist das wichtigste Instrument des kulturbegeisterten Wohnmobilfahrers.
An dieser Stelle wird möglicherweise die Frage folgen, nach welchen Kriterien die Auswahl der vierzig Ziele erfolgte. Um es vorwegzusagen, diese Auswahl ist subjektiv. Nicht nur Ziele des Weltkulturerbes sind aufgeführt, sondern auch unterhaltende Themenparks sowie etwas aus der früheren Arbeitswelt, etwas für Technikbegeisterte oder für Fans von Leonardo da Vinci.
Die Frankreichkarte auf der nächsten Seite führt alle vierzig Ziele auf, damit man weiß, in welchem Gebiet man was findet. Für diejenigen unter den Lesern, die auch außerhalb der Saisonzeiten reisen, habe ich die Koordinaten von einigen Campingplätzen eingetragen, die für Zwischenübernachtungen geeignet sind, weil sie das ganze Jahr geöffnet haben.
Noch einen Rat zum Schluss. Man sollte nicht alle vierzig Ziele in einen dreiwöchigen Urlaub reinpacken. Das Angebot der Ziele reicht für mehrere Jahre. Und wenn man ein kulturelles Erlebnis genossen hat, warum dann gleich zum nächsten hetzen? Die Ziele liegen meist in so schöner Umgebung, dass man jedes Mal noch ein paar herrliche Urlaubstage in der Gegend verbringen und sich das eine oder andere anschauen kann. In diesem Sinne wünsche ich nun allen Lesern eine gute Zeit mit Kultur und Entspannung im Wohnmobil.
Klaus-Dieter Sedlacek