Rätselhafter Fund: Arbeiter entdecken Schiffswrack im Steinbruch – Ein Ergebnis aus der mittelalterlichen Erwärmungsphase?

 

(Symbolbild: lexica.art).

Arbeiter machten bei einem Steinbruch in England einen überraschenden Fund – ein Schiffswrack, das mehr als 300 Meter vom Ufer entfernt lag. Es stellte sich heraus, dass es sich um Überreste eines Schiffs aus dem elisabethanischen Zeitalter handelte – einer Zeit, in der es in Großbritannien und Nordeuropa einen Boom des Schiffsbaus gab. Möglicherweise lief das Schiff vor etwa 450 Jahren an Grund, als die Küste noch näher an das Ufer herangerückt war als heute und wurde dann durch die Sedimente des Steinbruchs geschützt.

Bei dem aufregenden Fund handelt es sich um den hölzernen Rumpf eines Schiffs, der aus der elisabethanischen Zeit stammt. Aufgrund der dendrochronologischen Analyse wurden die Planken und Balken des Schiffsrumpfs zwischen 1558 und 1580 gefällt. Mit diesem positiven Fund kann nachvollzogen werden, wie wichtig der Seeverkehr für den Wohlstand und die Macht Englands in Europa war. Dieser spezielle Fund wurde in einem Steinbruch in der Grafschaft Kent von Arbeitern entdeckt und weiterhin von Wessex Archaeology und Historic England untersucht.

(Symbolbild: DALL-E2)

Es ist sehr erfreulich, dass ein so seltenes Beispiel des elisabethanischen Schiffbaus in einem Steinbruch entdeckt wurde. Andrea Hamel von Wessex Archaeology meint, dass dieses Schiff uns Einblicke in eine Zeit ermöglicht, in der nur noch wenige erhaltene Zeugnisse des Schiffbaus existieren. Es ist allerdings nicht bekannt, um welches Schiff es sich handelt. Untersuchungen der Wrackteile haben gezeigt, dass das Schiff in der Kraweeltechnik erbaut wurde. Diese Technik unterscheidet sich von der Klinkertechnik der Wikingerboote, da die Planken Kante an Kante auf einem zuvor gefertigten Skelett befestigt werden, was einen glatteren und belastbareren Rumpf ermöglicht.

Wie ist das Schiff an Land gelangt? Obwohl der Fundort heutzutage mehr als 300 Meter vom Ufer entfernt auf einer Landzunge liegt, gehen Archäologen davon aus, dass die Küstenlinie vor ungefähr 450 Jahren weiter ins Landesinnere reichte. Als mögliche Erklärung für den angespülten Schiffsrumpf wird erwogen, dass er versehentlich oder absichtlich auf den sandigen Grund gelaufen ist.

Um das Wrack zu schützen, wurde es nicht ausgegraben, sondern mittels Laserscanning und digitaler Aufnahmen kartiert. Weiterhin haben die Forscher mehrere Holzproben entnommen. Nach Abschluss der Untersuchungen wird der Rest des Schiffswracks wieder im Schlamm des Steinbruchs versenkt, um die jahrhundertealten Relikte zu erhalten.

Es ist schwer zu sagen, ob der Meeresspiegel vor 450 Jahren höher war als heute. Forscher gehen allerdings davon aus, dass es zu dieser Zeit tatsächlich einen höheren Meeresspiegel gab als heute. Dies kann unter anderem auf die mittelalterliche Erwärmung zurückgeführt werden. Im Zuge der derzeitigen globalen Erwärmung könnte möglicherweise wieder ein gleiches Meeresspiegelniveau wie zur Zeit der mittelalterlichen Erwärmung erreicht werden.

Der England-Fund veranschaulicht, wie sich die globalen Meeresspiegel im Laufe der Geschichte auch durch menschengemachte Faktoren verändern können. Wir können viel daraus lernen, wenn es uns gelingt, die mittelalterlichen Erwärmungsphasen zu verstehen und zu erforschen.