Die Wohnungsmisere in Deutschland hat jetzt eine neue, alarmierende Dimension erreicht: Die Mittelschicht wird zunehmend aus den Städten vertrieben. Besonders in Metropolen wie Berlin sind die Mietpreise für Durchschnittsverdiener nahezu unbezahlbar geworden. Was wir hier erleben, ist ein klares Zeichen dafür, dass unser Wohnungsmarkt völlig aus den Fugen geraten ist.
Laut dem Münchner Ifo-Institut wird die Zahl der neu gebauten Wohnungen bis 2026 auf nur noch 175.000 sinken. Das sind lediglich 44 Prozent der von der Regierung angestrebten 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr. Dies ist eine beschämende Bilanz und zeigt, dass die politische Führung komplett versagt hat. Gleichzeitig fehlen in Deutschland laut Immobilienbranche etwa 800.000 Wohnungen. Die Folgen dieser dramatischen Fehlplanung sind bereits deutlich spürbar.
In Städten wie Berlin verzweifeln Mieter zunehmend bei der Wohnungssuche. Für neue Mietverträge werden im oberen Preissegment mittlerweile 26 Euro pro Quadratmeter verlangt. Der Medianwert ist im letzten Jahr um 19 Prozent auf 13,60 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Wie sollen sich da Singles mit einem Nettoeinkommen von 2.000 Euro oder Familien mit einem Haushaltseinkommen von 4.000 Euro mehr als nur winzige Wohnungen leisten können? Der Kauf einer Immobilie ist wegen der gestiegenen Bauzinsen für viele Menschen der Mittelschicht ebenfalls unerreichbar geworden. Das bedeutet, dass man in der Stadt entweder arm wird durch die hohen Mietkosten oder man bekommt schlichtweg nichts für sein Geld.
Die Ampel-Regierung hat darauf keine wirkliche Antwort. Es gibt Durchhalteparolen, einige Förderprogramme und geringfügigen Bürokratieabbau. Doch diese Maßnahmen sind nur Tropfen auf den heißen Stein. Besonders hilflos wirkte die SPD-Bauministerin Klara Geywitz, als sie den Menschen empfahl, aufs Land zu ziehen und mehr im Homeoffice zu arbeiten. Diese Vorschläge zeigen nur, wie wenig die Regierung die Realität der Bürger versteht.
Die Mittelschicht wird aus ihren gewohnten Lebensräumen verdrängt – aus ihren Schulen, Nachbarschaften, Vereinen und Freundeskreisen. Diese Entwicklung birgt enormen sozialen Sprengstoff und könnte langfristig zu tiefen gesellschaftlichen Verwerfungen führen. Die Politik muss endlich aufwachen und entschlossene Maßnahmen ergreifen, um diesen Trend zu stoppen. Andernfalls droht eine nachhaltige Spaltung unserer Gesellschaft.