Drohender Wohlstandsverlust: Wie Europa gegensteuern kann

 

Europa steht an einem Scheideweg: Der Wohlstand, den wir über Jahrzehnte durch eine starke Automobilindustrie aufgebaut haben, ist in Gefahr. Die europäische Autoindustrie kämpft nicht nur mit einem harten Wettbewerbsdruck aus China, sondern auch mit einer ideologisch getriebenen Transformation hin zur Elektromobilität, die viele Hersteller überfordert. Die aktuellen Produktionsengpässe und Absatzprobleme bei VW, Renault und anderen zeigen deutlich, dass eine falsche Weichenstellung den Wohlstand in Europa ernsthaft bedroht. Doch welche Maßnahmen können diesen drohenden Verlust aufhalten?

1. Fokussierung auf marktwirtschaftliche Prinzipien

Die Politik hat mit dem Green Deal und anderen regulatorischen Maßnahmen versucht, die Autoindustrie in Richtung Elektromobilität zu drängen. Doch statt einer durchdachten Strategie erleben wir ein Chaos der Entscheidungen, das Unternehmen, Arbeitsplätze und letztlich auch den Wohlstand gefährdet. Ein erster Schritt zur Schadensbegrenzung wäre es, diese politisch motivierten Vorgaben zu überdenken und eine stärkere Rückbesinnung auf marktwirtschaftliche Prinzipien zu fördern.

Hans-Werner Sinn bringt es auf den Punkt: Die Marktgesetze wurden außer Kraft gesetzt, und dies hat fatale Folgen für die Industrie. Eine Kurskorrektur, die auf eine flexible Anpassung der Produktion und der Fahrzeugtypen setzt, ist unabdingbar. Statt Verbrenner-Motoren vorschnell abzuschreiben, sollten wir den Herstellern erlauben, auf die Nachfrage des Marktes zu reagieren – sei es für Elektrofahrzeuge oder für effiziente Verbrenner.

2. Technologische Führerschaft stärken

Ein weiterer Schlüssel liegt in der Stärkung der technologischen Innovationskraft Europas. Die deutsche Autoindustrie hat jahrzehntelang durch technologischen Vorsprung dominiert. Doch jetzt holen Konkurrenten wie China massiv auf, insbesondere im Bereich der Elektromobilität. Statt sich ausschließlich auf die Elektromobilität zu konzentrieren, sollten europäische Hersteller in alternative Antriebstechnologien investieren, wie etwa Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe, die ebenfalls emissionsarm und zukunftsfähig sind.

Zudem muss Europa sich als Technologiestandort behaupten und die Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung verbessern. Fördermittel sollten zielgerichtet in Projekte fließen, die wirklich wirtschaftlichen Mehrwert bieten, statt ideologisch motivierte Projekte zu unterstützen, die sich als Sackgasse erweisen könnten.

3. Protektionismus vermeiden – Freihandel fördern

Während europäische Hersteller mit immer strengeren Umweltauflagen kämpfen, drängt die Konkurrenz aus China mit günstigeren Modellen auf den Markt. Die Verhängung von Strafzöllen gegen chinesische Elektroautos mag kurzfristig helfen, die heimische Produktion zu schützen, jedoch ist Protektionismus auf lange Sicht keine nachhaltige Lösung. Statt auf Abschottung zu setzen, sollte Europa auf Freihandel und faire Wettbewerbsbedingungen drängen.

Ein „Klimaclub“, wie von Hans-Werner Sinn und Bundeskanzler Olaf Scholz angeregt, könnte helfen, internationale Standards zu etablieren, die eine Balance zwischen Umweltschutz und wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit schaffen. Wenn alle großen CO2-Emittenten – darunter auch China und die USA – sich auf ein gemeinsames Vorgehen einigen, wäre dies ein echter Schritt nach vorn, der den Wohlstand in Europa sichert.

4. Flexible Arbeitsmärkte und Umschulungsinitiativen

Die Transformation der Autoindustrie wird unweigerlich zu Arbeitsplatzverlusten führen. Doch statt diese Entwicklung passiv hinzunehmen, müssen Politik und Industrie gemeinsam an flexiblen Arbeitsmodellen und Umschulungsprogrammen arbeiten. Es geht darum, die gut bezahlten Jobs in der Automobilindustrie nicht kampflos aufzugeben, sondern Fachkräfte gezielt für die Anforderungen der Zukunft weiterzubilden.

Gerade in Zeiten des technologischen Umbruchs wird es darauf ankommen, Arbeitskräfte flexibel einzusetzen. Die Automobilindustrie ist zu einem Großteil auf spezialisierte Arbeitskräfte angewiesen – diese müssen durch gezielte Bildungs- und Umschulungsmaßnahmen fit für die Zukunft gemacht werden, ohne dass sie den Anschluss verlieren.

5. Marktorientierte Klimapolitik statt Zentralplanung

Die derzeitige Klimapolitik in Europa setzt nicht auf Anreize für technologische Innovation, sondern auf strikte Regulierungen und Verbote. Eine solche Zentralplanung ist nicht nur hinderlich für den freien Wettbewerb, sondern gefährdet langfristig den Wohlstand ganzer Nationen. Es ist höchste Zeit, dass die Politik diesen Irrweg erkennt und sich wieder auf marktorientierte Lösungen konzentriert.

Ein Ansatz wäre es, die Förderung von Innovationen in den Mittelpunkt zu stellen, statt einseitig auf Elektromobilität zu setzen. Technologien, die den CO2-Ausstoß verringern, sollten unterstützt werden, egal ob sie auf Elektromotoren, Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoffen basieren. Diese Vielfalt würde nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität gewährleisten.

Jetzt handeln, um Wohlstand zu retten

Der Wohlstand in Europa hängt maßgeblich von der Zukunft der Automobilindustrie ab. Um den drohenden Niedergang aufzuhalten, braucht es eine klare Abkehr von ideologisch motivierten Vorgaben und eine Rückkehr zu marktwirtschaftlichen Prinzipien. Die europäische Autoindustrie muss die technologische Führerschaft zurückgewinnen, flexible Arbeitsmärkte schaffen und in alternative Antriebstechnologien investieren. Nur so kann Europa seine Spitzenposition auf dem Weltmarkt behaupten und den Wohlstand für kommende Generationen sichern.

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