Neueste Entdeckungen am Bromacker: Ein Fenster in die Vergangenheit der Erdgeschichte**

Neueste Entdeckungen am Bromacker: Ein Fenster in die Vergangenheit der Erdgeschichte**

Im Juni 2025 fand erneut eine bedeutende Grabung an der weltberühmten Fossilfundstelle Bromacker im Thüringer Wald statt. Diese Ausgrabungen, die seit 2020 von einem internationalen Team aus Experten der Geologie und Paläontologie durchgeführt werden, haben auch in diesem Jahr bemerkenswerte Ergebnisse hervorgebracht. Über 250 Fossilien wurden in nur 18 Tagen geborgen, darunter wichtige Überreste von frühen Landwirbeltieren, die das Verständnis des Ökosystems vor etwa 290 Millionen Jahren erweitern könnten.

Die Grabung zieht nicht nur Fachleute aus verschiedenen Disziplinen an, sondern auch interessierte Laien. In diesem Jahr besuchten mehr als 1400 Personen die Ausgrabungsstelle und hatten die Gelegenheit, sich mit den Forschenden auszutauschen und mehr über die Entdeckungen zu erfahren. An diesem Projekt sind mehrere Institutionen beteiligt, darunter das Museum für Naturkunde in Berlin, die Friedenstein Stiftung in Gotha, die Friedrich-Schiller-Universität in Jena sowie der UNESCO Global Geopark Thüringen Inselsberg – Drei Gleichen.

Die Ergebnisse der diesjährigen Grabung sind vielversprechend. Projektleiter Prof. Jörg Fröbisch äußerte sich begeistert über die neuen Funde. Besonders hervorzuheben ist die Entdeckung einer umfangreichen Knochenlage, die möglicherweise Überreste von frühen Reptilien enthält, sowie zwei kleine Skelette, die noch weiter untersucht werden müssen. Zudem wurden Grabgangsysteme von Wirbeltieren und Pflanzenreste in einer massiven Sandsteinbank entdeckt, was einen weiteren Einblick in die damalige Flora und Fauna bietet. Ein weiterer bedeutender Fund ist eine Ascheschicht, die zur genauen Altersbestimmung der Fundschichten beitragen könnte.

Die Fossilien aus dem Unterperm, einer geologischen Periode, die vor etwa 290 Millionen Jahren begann, sind außergewöhnlich gut erhalten und erlauben Rückschlüsse auf die Evolution von Ursauriern, Insekten, Tausendfüßern und Urzeitkrebsen. Diese Funde sind nicht nur für die Wissenschaft von Bedeutung, sondern auch für die breite Öffentlichkeit, die durch verschiedene Bildungsangebote und Vermittlungsformate in den Genuss dieser Erkenntnisse kommen kann.

Die Bedeutung der Grabungen am Bromacker geht über die wissenschaftlichen Entdeckungen hinaus. Der Freistaat Thüringen hat angekündigt, die Finanzierung der Ausgrabungen bis Mitte 2026 fortzusetzen, nachdem ein vorheriges Bundesprojekt ausgelaufen ist. Diese Unterstützung ist entscheidend, um die Forschung am Bromacker fortzuführen und die UNESCO-Welterbe-Status des Geoparks zu sichern. Dr. Tom Hübner, Kustos der geowissenschaftlichen Sammlung an der Friedenstein Stiftung, betont die Bedeutung dieser Finanzierung für die gesamte Region und darüber hinaus.

Die Webseite des Projekts sowie der Instagram-Kanal bieten eine Fülle von Informationen über die neuesten Entdeckungen und den aktuellen Stand der Forschung. Interessierte können dort nicht nur die Ergebnisse der Grabungen verfolgen, sondern auch Einblicke in die Arbeit der Wissenschaftler gewinnen. Das BROMACKER Lab der Friedenstein Stiftung in Gotha präsentiert zudem viele der Originalfossilien und ermöglicht es Besuchern, direkt in die Welt der prähistorischen Lebewesen einzutauchen.

Die diesjährige Grabung am Bromacker hat erneut bewiesen, wie wertvoll diese Fossilfundstelle ist. Mit einer Vielzahl an neuen Funden und der kontinuierlichen Unterstützung durch den Freistaat Thüringen wird die Forschung am Bromacker auch in den kommenden Jahren wichtige Erkenntnisse über die Entwicklung des Lebens auf der Erde liefern. Die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern, Studierenden und der Öffentlichkeit spielt eine entscheidende Rolle, um das Bewusstsein für diese außergewöhnliche Stätte zu schärfen und das Wissen über die Erdgeschichte zu erweitern.