** Auszeichnung für Dr. Wibke Peters und Dr. Hendrik Edelhoff: Herausragende Forschung zum Gamswild…

** Auszeichnung für Dr. Wibke Peters und Dr. Hendrik Edelhoff: Herausragende Forschung zum Gamswild…

In einer feierlichen Zeremonie im historischen Sitzungssaal des Rathauses in Freising wurden Dr. Wibke Peters und Dr. Hendrik Edelhoff mit dem angesehenen Hanskarl-Goettling-Forschungspreis ausgezeichnet. Die Ehrung wurde von Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher sowie Dr. Peter Pröbstle, dem Vorstand der Stiftung, überreicht und würdigt die außergewöhnlichen wissenschaftlichen Beiträge der beiden Forscher im Bereich der Wildtierforschung. Die Veranstaltung zog zahlreiche Ehrengäste aus den Bereichen Wissenschaft, Politik und Forstwirtschaft an.

Die Laudatio hielt der hochangesehene Prof. Dr. Wolfgang Schröder, ein Experte der Wildtierforschung, der die bedeutende Qualität und Innovationskraft der Arbeit von Peters und Edelhoff hervorhob. Er betonte, dass die beiden Forscher eine bemerkenswerte Leidenschaft für die Wildbiologie mit einem tiefen Verständnis für ökologische Zusammenhänge verbinden, was ihre Forschung besonders wertvoll macht. In seinem Lob würdigte er insbesondere das Projekt „Integrale Schalenwildbewirtschaftung im Bayerischen Bergwald“, das Peters und Edelhoff zusammen mit mehreren Partnern durchgeführt haben.

Im Rahmen dieser Studie wurde erstmals eine integrative Untersuchung aller drei Schalenwildarten in den bayerischen Alpen durchgeführt: Rotwild, Gamswild und Rehwild. Die Forscher konnten dank genetischer Methoden, insbesondere der Kotgenotypisierung, sowie einer innovativen Fang-Wiederfang-Methodik genau nachweisen, wie viele Gamswildtiere in den Regionen Chiemgau und Karwendel tatsächlich leben. In der Region Karwendel wurden über 1000 Gämse und im Chiemgau 300 Gämse erfasst, wobei auch Geschlechterverhältnisse ermittelt wurden. Darüber hinaus konnten sie auch wertvolle Informationen über die Populationsgrößen und die lokale Dichteverteilung von Rot- und Rehwild bereitstellen.

Durch ihr Engagement haben Peters und Edelhoff die Forschungsabteilung „Wildbiologie und Wildtiermanagement“ an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) zu einer international anerkannten Institution weiterentwickelt. Ihre zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen in angesehenen Fachzeitschriften zeugen von ihrem hohen wissenschaftlichen Ansehen. Zudem setzen sie sich aktiv für die praktische Umsetzung ihrer Erkenntnisse ein, um eine sachliche Diskussion über den Status des Gamswildes in Bayern zu fördern.

In ihrer Danksagung betonten die beiden Wissenschaftler die Bedeutung der Unterstützung durch Fördermittelgeber, Kollegen an der LWF und Projektpartner. Besonders dankten sie ihrem Wildbiologie-Team für die engagierte Mitarbeit sowie ihren Familien für deren Verständnis und Unterstützung während intensiver Projektphasen.

Dr. Wibke Peters hat Forstwissenschaften in Eberswalde studiert und viele Jahre im internationalen Umfeld geforscht, unter anderem an der Universität in Montana, wo sie auch promovierte. Seit 2016 ist sie an der LWF tätig und hat dort die genetische Erfassung von Wildpopulationen eingeführt. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Wildökologie sowie der praxisorientierten Kommunikation von wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Dr. Hendrik Edelhoff, der ursprünglich aus dem Münsterland stammt, hat Forstwissenschaften in Göttingen und Wildtierökologie in Wien studiert. Nach seiner Promotion in Göttingen trat er 2017 in das Team der LWF ein. Seine Expertise in der Populationsmodellierung und Raum-Zeit-Analysen hat wichtige methodische Impulse für die Forschung geliefert.

Die Hanskarl-Goettling-Stiftung, die die Auszeichnung vergibt, wurde zu Ehren des langjährigen Leiters der ehemaligen Bayerischen Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt gegründet. Seit 1988 zeichnet die Stiftung praxisnahe Leistungen in der angewandten forstlichen Forschung aus und fördert die Erforschung von klimaangepassten, stabilen und ertragreichen Wäldern für die Zukunft.

Für weitere Informationen über die ausgezeichneten Forschungsarbeiten von Dr. Peters und Dr. Edelhoff können Interessierte die Website der LWF besuchen. Dort stehen auch wissenschaftliche Ansprechpartner zur Verfügung, um Fragen zu klären und tiefergehende Einblicke in die Forschung zu erhalten.