BIBB-Präsident Esser betont die Notwendigkeit der fortwährenden Modernisierung der dualen Berufsaus…

BIBB-Präsident Esser betont die Notwendigkeit der fortwährenden Modernisierung der dualen Berufsaus…

Mit dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 1. August 2025 ruft Friedrich Hubert Esser, der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), dazu auf, die duale Berufsausbildung in Deutschland konsequent an die Bedürfnisse der heutigen Gesellschaft und Wirtschaft anzupassen. In diesem Jahr starten sieben überarbeitete Ausbildungsberufe, unter denen sich der Beruf des Kaufmanns bzw. der Kauffrau für Büromanagement als einer der zahlenmäßig stärksten hervorhebt. Esser betont die bedeutenden Veränderungen, die durch die Digitalisierung, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, die Dekarbonisierung der Wirtschaft sowie den demografischen Wandel hervorgerufen werden, und die damit verbundenen Herausforderungen für das Ausbildungssystem.

Um die duale Berufsausbildung attraktiv und leistungsfähig zu halten, ist es notwendig, die Modernisierungsprozesse weiter voranzutreiben. Die Ordnungsarbeit, die in einem Netzwerk zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis geleistet wird, spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Esser hebt hervor, dass es von essenzieller Bedeutung ist, die Ausbildungsangebote noch besser auf die individuellen Voraussetzungen der Lernenden abzustimmen. Nur so kann eine zielgerichtete und inklusive Berufsbildung geschaffen werden, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Jugendlichen gerecht wird und das ungenutzte Potenzial in der jungen Generation ausschöpfen kann.

Aktuell gibt es in Deutschland fast drei Millionen junge Menschen ohne Berufsabschluss, was für den Wirtschaftsstandort eine alarmierende Situation darstellt. Esser sieht es als eine der Hauptaufgaben der Berufsbildung an, diesen Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit zu bieten, sich als qualifizierte Fachkräfte weiterzuentwickeln. Angesichts der drohenden Fachkräftekrise in den kommenden Jahren ist dies nicht nur wünschenswert, sondern dringend erforderlich.

Die am 1. August in Kraft tretenden modernisierten Ausbildungsordnungen betreffen folgende Berufe:
– Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement
– Florist/Floristin
– Fotograf/Fotografin
– Gold- und Silberschmied/Gold- und Silberschmiedin
– Justizfachangestellter/Justizfachangestellte
– Schornsteinfeger/Schornsteinfegerin
– Edelsteinfasser/Edelsteinfasserin

Diese Berufe sind Teil eines umfassenden Systems von insgesamt 325 anerkannten dualen Ausbildungsberufen, aus denen Jugendliche und junge Erwachsene nach ihrer Schulzeit wählen können. In den letzten zehn Jahren hat das BIBB in Zusammenarbeit mit den zuständigen Bundesministerien, den Sozialpartnern und Experten aus der Praxis insgesamt 105 Ausbildungsordnungen neu gestaltet oder an aktuelle wirtschaftliche und gesellschaftliche Gegebenheiten angepasst.

Zukünftige Projekte zur Neuordnung betreffen unter anderem Berufe wie den Veranstaltungskaufmann/die Veranstaltungskauffrau, den Landwirt/die Landwirtin, den Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste sowie den Technischen Modellbauer/die Technische Modellbauerin. Auch das BIBB selbst bildet eigene Fachkräfte aus und hat zum Ausbildungsstart im August zehn neue Auszubildende in verschiedenen Berufen eingestellt, darunter Kaufmann/-frau für Büromanagement und Fachinformatiker/-in.

Esser weist darauf hin, dass die duale Berufsausbildung in Deutschland aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft ein zentrales Element für die zukünftige Sicherung des Fachkräftebedarfs ist. Die Herausforderungen, die sich aus dem raschen technologischen Wandel ergeben, erfordern ein kontinuierliches Update der Ausbildungsinhalte sowie eine flexible Gestaltung der Ausbildungswege.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Modernisierung der dualen Berufsausbildung nicht nur eine Notwendigkeit, sondern eine strategische Herausforderung für die Zukunft des deutschen Arbeitsmarktes darstellt. Nur durch konsequente Anpassungen und innovative Ansätze kann das Bildungssystem den Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht werden und sicherstellen, dass die nächste Generation bestens auf die Herausforderungen vorbereitet ist, die sie erwarten.