
In einer Zeit, in der die Welt mit zahlreichen Krisen, sozialen Spannungen und ökologischen Herausforderungen konfrontiert ist, wird das traditionelle Modell des Wohlstands, das stark auf Wirtschaftswachstum und Konsum ausgerichtet ist, zunehmend hinterfragt. Das Buch „Wohlstand in Zeiten des Übergangs. Eine Neuvermessung für eine nachhaltige Zukunft“ widmet sich dieser Problematik und beleuchtet, wie Wohlstand in einem sich wandelnden globalen Kontext neu gedacht werden kann. Die Autorinnen, Prof. Dr. Christa Liedtke und Dr. Jola Welfens, bieten in ihrem Werk nicht nur Antworten, sondern regen auch zu einem Perspektivwechsel an, der ökologische Verantwortung, soziale Gerechtigkeit und demokratische Mitbestimmung in den Vordergrund stellt.
Das Buch erscheint am 7. August 2025 im oekom-Verlag und ist eine Einladung an alle, über die gängigen Vorstellungen von Wohlstand hinauszudenken. Liedtke, Professorin für Design und Nachhaltigkeit an der Bergischen Universität Wuppertal, und Welfens, die zuvor in der Abteilung für nachhaltiges Produzieren und Konsumieren am Wuppertal Institut tätig war, argumentieren, dass Wohlstand nicht mehr als individueller Besitz oder Einkommen betrachtet werden sollte. Vielmehr sollte er als ein gemeinschaftliches Versprechen verstanden werden, das auf Verantwortung gegenüber der Umwelt, sozialer Gerechtigkeit und einer aktiven, partizipativen Gesellschaft beruht.
Die Autorinnen betonen, dass wir uns in einer Übergangszeit befinden, in der verschiedene Transformationsprozesse wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und der Umgang mit wachsender gesellschaftlicher Polarisierung eine entscheidende Rolle spielen. Diese Umstände sind nicht nur Herausforderungen, sondern auch Gelegenheiten, die es zu nutzen gilt. In diesem Kontext wird das Buch zu einem Kompass, der Orientierung in einer Zeit des Wandels bietet. Es fordert dazu auf, den Dialog über Wohlstand neu zu führen und ihn als einen dynamischen Prozess zu begreifen, der immer wieder neu verhandelt werden muss.
Die Vorstellung von Wohlstand als einem festen Zustand wird hinterfragt. Die Autorinnen argumentieren, dass er nicht einfach gegeben ist, sondern das Ergebnis eines kontinuierlichen gesellschaftlichen Dialogs ist. Durch diesen Austausch können neue Perspektiven gewonnen und Lösungen entwickelt werden, die sowohl ökologisch als auch sozial tragfähig sind. Die Neuvermessung des Wohlstands wird dabei als ein Abenteuer beschrieben, das alle ermutigt, ihre Sichtweisen zu hinterfragen und neue Zusammenhänge zu erkennen.
Das Buch richtet sich an ein breites Publikum, einschließlich Entscheidungsträgerinnen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, sowie Studierenden, Lehrenden und zivilgesellschaftlichen Akteurinnen. Es schafft eine Verbindung zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und der öffentlichen Diskussion. Dabei wird ein dialogischer und inspirierender Ansatz verfolgt, der die Leser*innen dazu anregt, aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft mitzuwirken.
In der dreigeteilten Struktur des Buches werden zunächst die ökologischen, sozialen und ökonomischen Spannungen beleuchtet, die unsere Gesellschaft prägen. Im zweiten Teil wird untersucht, welche Treiber und Dynamiken diese Veränderungen vorantreiben. Der dritte Teil widmet sich der konkreten Gestaltung eines zukunftsfähigen Wohlstands. Die Autorinnen bieten keine einfachen Lösungen oder Patentrezepte an, sondern eröffnen Möglichkeitsräume, in denen unterschiedliche Ansätze und Ideen Platz finden.
„Wohlstand in Zeiten des Übergangs“ ist ein wegweisendes Werk, das dazu einlädt, über die bisherigen Vorstellungen von Wohlstand nachzudenken und neue Wege zu finden, um eine gerechtere und nachhaltigere Gesellschaft zu schaffen. Es regt dazu an, die Herausforderungen unserer Zeit als Chancen zu begreifen und aktiv an der Gestaltung einer besseren Zukunft zu arbeiten. Mit seiner fundierten, aber dennoch zugänglichen Erzählweise wird das Buch einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Debatte über Wohlstand und Nachhaltigkeit leisten und alle dazu ermutigen, sich an diesem Transformationsprozess zu beteiligen.