Die Auswirkungen des Klimawandels auf das Mittelmeer: Eine dringende Warnung**

Die Auswirkungen des Klimawandels auf das Mittelmeer: Eine dringende Warnung**

Der Klimawandel stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Meeres- und Küstenökosysteme im Mittelmeerraum dar. Diese Region ist besonders anfällig für die Folgen der globalen Erwärmung, die hier schneller und intensiver spürbar sind als im weltweiten Durchschnitt. Neueste Forschungsergebnisse, die von einem Team des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel veröffentlicht wurden, zeigen, dass die bereits spürbaren Veränderungen in diesem empfindlichen Ökosystem alarmierend sind. In einer umfassenden Meta-Analyse, die 131 wissenschaftliche Studien auswertete, wurden die Auswirkungen bereits bei moderaten Temperatursteigerungen auf die Ökosysteme des Mittelmeers untersucht.

Im Juli 2025 wurden Rekordwerte bei den Wassertemperaturen im Mittelmeer registriert. Urlauber in Ländern wie Griechenland, Italien und Spanien mussten mit Wassertemperaturen von über 28 Grad Celsius rechnen. Diese Entwicklung ist nicht nur eine statistische Anomalie, sondern eine direkte Folge der globalen Erwärmung, die in Kombination mit weiteren Stressfaktoren wie Überfischung und Umweltverschmutzung die Lebensräume im Meer und an den Küsten erheblich gefährdet. Dr. Abed El Rahman Hassoun, Chemischer Ozeanograph am Helmholtz-Zentrum, betont, dass die Auswirkungen des Klimawandels nicht nur zukünftige Szenarien sind, sondern bereits jetzt gravierende Risiken darstellen.

Die Forscher, unter der Leitung von Prof. Dr. Meryem Mojtahid von der Universität Angers, haben die Resultate ihrer Analyse in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht. Sie verwendeten anerkannte Klimaszenarien des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), um die potenziellen Auswirkungen des Klimawandels auf die Mittelmeerecosysteme zu quantifizieren. Mithilfe eines sogenannten „Burning-Ember“-Diagramms, das ursprünglich vom IPCC entwickelt wurde, konnten die Risiken für die Ökosysteme visuell dargestellt werden. Diese Darstellungen machen deutlich, dass der Klimawandel eine erhebliche Bedrohung für die empfindlichen Lebensräume im Mittelmeer darstellt.

Das Mittelmeer, das nur über die Straße von Gibraltar mit dem offenen Ozean verbunden ist, erwärmt sich schneller als andere Meere. Zwischen 1982 und 2019 stieg die Oberflächentemperatur im Mittelmeer um 1,3 Grad, während die globale Erwärmung nur bei 0,6 Grad lag. Der IPCC bezeichnet das Mittelmeer daher als einen „Hotspot des Klimawandels“. Die Region fungiert als ein natürliches Labor, in dem die Auswirkungen des Klimawandels schneller und deutlicher sichtbar sind als anderswo. Dies macht das Mittelmeer zu einem Frühwarnsystem für künftige Veränderungen in anderen marinen Ökosystemen weltweit.

Die Prognosen zu den Auswirkungen des Klimawandels sind besorgniserregend. Bei einer Einhaltung der internationalen Klimaziele könnte die Temperatur des Mittelmeers bis zum Ende des Jahrhunderts um 0,6 bis 1,3 Grad steigen. Bei einem hohen Emissionsszenario könnte die Erwärmung jedoch zwischen 2,7 und 3,8 Grad liegen. Eine solche Temperatursteigerung hätte katastrophale Folgen für die Meeresökosysteme. Seegraswiesen, die für die Fischpopulationen und andere marine Lebewesen von entscheidender Bedeutung sind, könnten massiv zurückgehen oder gar verschwinden. Dies würde in der Folge die Nahrungsnetze destabilisieren und invasive Arten begünstigen.

Die Auswirkungen sind nicht nur auf das offene Wasser beschränkt; auch die Küstenökosysteme sind extrem gefährdet. Der Anstieg des Meeresspiegels führt zu verstärkter Küstenerosion und bedroht Nistplätze von Meeresschildkröten und anderen Küstenbewohnern. Bereits bei einer Erhöhung der Temperatur um 0,8 Grad könnten erhebliche Schäden an Sandstränden, Dünen und anderen Küstenlebensräumen auftreten.

Die Forschung zeigt, dass es dringenden Handlungsbedarf gibt, um die Risiken für die Ökosysteme im Mittelmeer zu minimieren. Eine verstärkte interdisziplinäre Forschung sowie langfristige Monitoring-Programme sind unerlässlich, insbesondere in unterrepräsentierten Regionen. Nur durch konsequente Klimaschutzmaßnahmen können die Ökosysteme des Mittelmeers langfristig geschützt werden. Die aktuelle Studie verdeutlicht eindringlich, dass auch ein moderater Temperaturanstieg bereits schwerwiegende Folgen für die marine Biodiversität und die damit verbundenen Ökosystemleistungen haben kann.

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