
Vom 17. bis 19. September 2025 findet an der Universität des Saarlandes eine bedeutende internationale Tagung statt, die sich mit der Rolle der Evaluation in der Politik befasst. Organisiert von der Gesellschaft für Evaluation und dem Saarbrücker Centrum für Evaluation, steht die Konferenz unter dem Motto „Bessere Politik durch bessere Evaluation?“. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Frage, inwieweit Evaluationsmethoden dazu beitragen können, Projekte und Programme in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, Umweltförderung und Migrationspolitik effektiver und zielgerichteter zu gestalten.
Die Tagung hat einen besonderen Charakter, da sie sowohl nationale als auch internationale Perspektiven vereint. Der nationale Teil umfasst 30 Foren und Arbeitskreissitzungen, die eine breite Palette von Themen abdecken und sich mit spezifischen Fachfragen und Sektoranalysen auseinandersetzen. Der internationale Teil hingegen basiert auf den Ergebnissen des „CEval Evaluation GLOBE Projekts“, einem umfassenden Forschungsprojekt des Centrums für Evaluation an der Universität des Saarlandes. Während in vielen Ländern Evaluation zunehmend als Werkzeug für evidenzbasierte Entscheidungen in der Verwaltung und Politik anerkannt wird, fehlte bislang ein umfassender Überblick über die Institutionalisierung und Professionalisierung der Evaluation auf globaler Ebene.
Um diese Forschungslücke zu schließen, haben die Professoren Reinhard Stockmann und Wolfgang Meyer in den letzten Jahren 50 Länderfallstudien sowie elf Berichte transnationaler Organisationen in einer vierbändigen Publikation veröffentlicht, die eine einzigartige Datenbasis zur Evaluation weltweit bietet. Die Bände befassen sich mit den Regionen Europa, Amerika, Asien-Pazifik und Afrika und werden im Rahmen der Tagung erstmals präsentiert und diskutiert. Diese umfassende Sammlung an Informationen stellt einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Evaluationsforschung dar.
Die Konferenz wird Teilnehmer aus über 20 Ländern zusammenbringen, darunter Vertreter aus Europa, Asien, Afrika sowie Nord- und Südamerika. Neben Wissenschaftlern werden auch zahlreiche internationale Organisationen vertreten sein. Die Vielfalt der Teilnehmer verspricht einen intensiven Austausch und anregende Diskussionen, die zur Weiterentwicklung der Evaluationspraxis insbesondere im deutschsprachigen Raum beitragen sollen.
Ein zentraler Programmpunkt der Tagung ist ein abschließendes Panel, das am Freitag, den 18. September, um 12:30 Uhr stattfinden wird. Hierbei werden hochrangige Vertreter der Weltbank, der OECD, der American Evaluation Association und der International Organisation for Cooperation in Evaluation zusammen mit Jakob von Weizsäcker, dem saarländischen Minister für Finanzen und Wissenschaft, erörtern, wie wissenschaftliche Erkenntnisse in die politische Praxis integriert werden können. Ziel ist es, die Evaluation noch stärker als Grundlage für evidenzbasierte politische Entscheidungen zu nutzen.
Wissenschaftliche Ansprechpartner der Veranstaltung sind Professor Dr. Wolfgang Meyer, Professor für Soziologie an der Universität des Saarlandes, sowie Professor Dr. Reinhard Stockmann, Seniorprofessor für Soziologie. Beide stehen für Fragen zur Verfügung und freuen sich über das Interesse an den Themen der Tagung.
Die Konferenz bietet eine Plattform für den Austausch von Ideen und Erfahrungen im Bereich der Evaluation und wird dazu beitragen, die Relevanz und Anwendung von Evaluationsmethoden in verschiedenen politischen Kontexten weiter zu stärken. Teilnehmer haben die Gelegenheit, sich über innovative Ansätze und bewährte Praktiken auszutauschen und neue Perspektiven für die zukünftige Gestaltung von Evaluationsprozessen zu gewinnen.
Insgesamt verspricht die internationale Tagung an der Universität des Saarlandes nicht nur eine Bereicherung für die wissenschaftliche Gemeinschaft, sondern auch wichtige Impulse für die Praxis der politischen Entscheidungsfindung auf nationaler und internationaler Ebene.