Notwendigkeiten für Kommunen im Kontext der Klimaanpassung**

Notwendigkeiten für Kommunen im Kontext der Klimaanpassung**

Die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, sind für Städte und Gemeinden enorm. Eine aktuelle Untersuchung des Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE), die im Auftrag des Fachzentrums Klimawandel und Anpassung (FZK) des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) durchgeführt wurde, beleuchtet, was Kommunen benötigen, um sich besser auf die Folgen des Klimawandels einzustellen. Die Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen die Dringlichkeit, Maßnahmen zur Klimaanpassung zu ergreifen und die damit verbundenen Wissenslücken zu schließen.

In der Studie wurde erstmals der Status quo der Klimaanpassung in hessischen Kommunen erfasst. Der Ansatz des Forschungsprojekts „WissTransKlima“ zielte darauf ab, die spezifischen Wissensbedarfe der Kommunen zu identifizieren und darauf basierende Unterstützungsangebote zu entwickeln. Thomas Friedrich, ein Experte für Klimaanpassung am ISOE, hebt hervor, dass es signifikante Unterschiede zwischen größeren Städten und kleineren Gemeinden gibt. Während größere Städte bereits aktiv Maßnahmen umsetzen, sind viele kleinere Gemeinden oft mit einem Mangel an Ressourcen und Fachwissen konfrontiert.

Die Umfrage ergab, dass etwa die Hälfte der befragten Kommunen einen hohen bis sehr hohen Anpassungsbedarf an die klimatischen Veränderungen sieht. Gleichzeitig gaben zahlreiche Verantwortliche an, dass sie in Bezug auf Klimaanpassung nur über begrenzte Erfahrungen verfügen. Ein alarmierendes Ergebnis war, dass fast 80 Prozent der Befragten berichteten, es gebe in ihrer Kommune keine spezielle Anlaufstelle für Klimaanpassung. Viele Verantwortliche äußerten den Wunsch nach Austausch und Weiterbildung, um ihre Kenntnisse zu vertiefen und effektive Maßnahmen zu entwickeln.

Ein zentraler Aspekt des Projekts „WissTransKlima“ war die Förderung des Wissenstransfers zwischen den Kommunen. In Zusammenarbeit mit dem FZK wurden Workshops organisiert, die den Kommunen die Möglichkeit boten, sich über ihre Herausforderungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Verena Rossow, die Projektleiterin, betont die immense Verantwortung, die den Mitarbeitenden in den Kommunen zukommt, gerade wenn es darum geht, eine Querschnittsaufgabe wie die Klimaanpassung zu bewältigen. Sie hebt hervor, dass es entscheidend ist, die spezifischen Bedürfnisse der Kommunen ernst zu nehmen und herauszufinden, wie neues Wissen effektiv in den Arbeitsalltag integriert werden kann.

Darüber hinaus ist es notwendig, dass die Verantwortlichen für Klimaanpassung mehr Unterstützung aus der Verwaltung, der Politik und der Öffentlichkeit erhalten. Die Akzeptanz und Mitwirkungsbereitschaft aller Beteiligten sind entscheidend, um Anpassungsmaßnahmen in verschiedenen Handlungsfeldern wie Verkehr, Wasserwirtschaft und Stadtentwicklung voranzutreiben. Rossow betont, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und Landesinstitutionen, wie dem Hessischen Ministerium für Umwelt und der Landesenergieagentur Hessen, von großer Bedeutung ist.

Die Workshops verdeutlichten auch, dass ein kontinuierlicher und dialogorientierter Austausch zwischen den Kommunen unerlässlich ist. Das Projektteam empfiehlt, ein Netzwerk für den Wissens- und Erfahrungsaustausch zur Klimaanpassung aufzubauen, insbesondere auf Kreisebene. Der Aufbau solcher Netzwerke ist entscheidend, um Doppelstrukturen zu vermeiden und die Vorbereitung auf die hessische Klimaanpassungsstrategie, die bis 2027 entwickelt werden soll, zu erleichtern.

Abschließend lässt sich sagen, dass interkommunale Zusammenarbeit und die Koordination mit Landesbehörden nicht nur Ressourcen schonen, sondern auch die Effizienz von Verwaltungsabläufen und Beteiligungsprozessen erhöhen können. Durch die gezielte Nutzung bestehender Beratungs- und Unterstützungsangebote des Landes können Kommunen besser auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass es an der Zeit ist, dass Kommunen die notwendigen Schritte zur Klimaanpassung einleiten und sich auf die Zukunft vorbereiten.