
In der heutigen Zeit entwickeln junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kontinuierlich kreative Lösungen zur Förderung einer nachhaltigen Energieversorgung. Diese innovativen Ansätze unterstützen nicht nur die heimische Energiewirtschaft, sondern bieten auch das Potenzial für die Gründung neuer Unternehmen. Einige dieser Start-Ups werden ihre revolutionären Ideen auf der Jahrestagung des ForschungsVerbunds Erneuerbare Energien (FVEE) präsentieren, die am 7. Oktober in Berlin stattfindet. Unter dem Motto „Energieforschung für den Wirtschaftsstandort Deutschland“ wird die Tagung nicht nur die neu gegründeten Unternehmen vorstellen, sondern auch zahlreiche erfolgreiche Kooperationen zwischen Forschungseinrichtungen und der Industrie präsentieren.
Ein herausragendes Beispiel ist das Unternehmen Alteva, welches ultraleichte Lithium-Schwefel-Batterien entwickelt. Diese Batterien, die auf Forschungen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) basieren, sind besonders für die Luftfahrt und andere schwere Fahrzeuge von großer Bedeutung. Gründerin Ida Milow hebt die Vorteile ihrer Produkte hervor: Ihre Batterien sind bis zu dreimal leichter als herkömmliche Modelle und bieten eine hohe Energiedichte sowie eine lange Lebensdauer. Dies könnte einen bedeutenden Fortschritt für das elektrische Fliegen darstellen und auch den Betrieb schwerer Maschinen im Agrarsektor revolutionieren. Mit einer einzigen Ladung könnten Lkw und landwirtschaftliche Geräte den gesamten Arbeitstag effizient betrieben werden.
Ein weiteres spannendes Start-Up ist die eQrima Energy Solutions GmbH, die sich auf die effiziente Nutzung von Abwärme spezialisiert hat. Viele industrielle Prozesse, wie zum Beispiel in der Geothermie oder der Biomassenutzung, erzeugen Abwärme, die häufig ungenutzt bleibt. Die Gründer Manuel Riepl und Richard Gurtner haben innovative Absorptionswärmepumpen entwickelt, um diese Abwärme für die Energiegewinnung zu nutzen. Riepl ist überzeugt von dem Potenzial seiner Technologie: „Unsere in Deutschland gefertigten Absorptionswärmepumpen können einen entscheidenden Beitrag zur Wärmewende leisten und sind auf dem Markt sehr gefragt.“
Zusätzlich gibt es das Projekt clever bioTechnologies, das sich mit der Effizienzsteigerung von Biogasanlagen beschäftigt. Die meisten dieser Anlagen produzieren konstant Grundlaststrom, unabhängig von der tatsächlichen Marktnachfrage. Um wirtschaftlichen Herausforderungen entgegenzuwirken, haben die Gründer Alberto Meola und Simon Hellmann eine Software entwickelt, die es Betreibern ermöglicht, ihre Fütterungsstrategien anzupassen und Energie bedarfsgerecht zu erzeugen. Auf der Jahrestagung freuen sie sich darauf, ihre Entwicklungen zu präsentieren und mit Experten zu diskutieren. Meola betont: „Unser Algorithmus hilft Biogasanlagen, profitabel zu bleiben, indem er die Stromverkäufe bei hoher Nachfrage optimiert.“
Die Jahrestagung des FVEE findet am 7. und 8. Oktober im Umweltforum Berlin statt und wird eine Vielzahl weiterer innovativer Ideen und Projekte aus der Energieforschung präsentieren. Neben den Start-Ups wird auch die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette thematisiert. Es werden technische Innovationen sowie sozio-ökonomische Forschungsbeiträge vorgestellt, die konkrete Handlungsempfehlungen für die Energiepolitik und Systemgestaltung bieten.
Die Veranstaltung wird in Kooperation mit verschiedenen Forschungsnetzwerken des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) durchgeführt und verspricht, ein bedeutender Treffpunkt für Experten aus Forschung und Industrie zu sein. Wer an der Tagung teilnehmen möchte, kann sich über die Website des FVEE anmelden und weitere Details zum Programm einsehen.
Insgesamt verdeutlicht der FVEE, wie wichtig die Verbindung von Forschung und praktischer Anwendung ist, um die Herausforderungen der Energieversorgung der Zukunft zu meistern. Die vorgestellten Start-Ups zeigen eindrucksvoll, wie kreative Ideen aus der Wissenschaft in erfolgreiche Geschäftsmodelle umgesetzt werden können, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll sind.