Inklusion und Gerechtigkeit im Klimaschutz: Wege zu einer gerechteren Transformation**

Inklusion und Gerechtigkeit im Klimaschutz: Wege zu einer gerechteren Transformation**

Im Kontext der dringenden Herausforderungen des Klimawandels wird die Frage nach sozialer Gerechtigkeit immer relevanter. Um eine nachhaltige und gerechte Transformation zu erreichen, ist es entscheidend, dass alle gesellschaftlichen Akteure an einem Strang ziehen. Das Magazin „Zukunftsgerecht“, herausgegeben vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und gefördert von der Robert Bosch Stiftung, beleuchtet, wie Gewerkschaften, Sozialverbände und Umweltorganisationen neue Kooperationen eingehen, um soziale und ökologische Belange gemeinsam zu adressieren. Diese synergistischen Ansätze könnten eine Antwort auf die drängenden Fragen der heutigen Zeit bieten.

Klimaschutz ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine soziale. Maßnahmen wie die Einführung eines CO2-Preises, der Umbau des Verkehrssektors oder die Wärmewende bringen nicht nur ökologische, sondern auch soziale Fragestellungen mit sich. Wie wird der soziale Ausgleich gestaltet? Wer trägt die Kosten der Transformation? Diese Fragen sind zentral für die Akzeptanz und den Erfolg von Klimaschutzmaßnahmen. Ulrich Petschow, ein Ökonom am IÖW, betont: „Für den erfolgreichen Klimaschutz sind soziale Sicherheit und Verteilungsgerechtigkeit von entscheidender Bedeutung.“ Diese Überlegungen werden auch auf der bevorstehenden IÖW-Tagung „Wandel am Limit. Und jetzt?“ am 9. Oktober 2025 in Berlin thematisiert.

Seit 2018 ist eine zunehmende Zusammenarbeit zwischen verschiedenen zivilgesellschaftlichen Organisationen zu beobachten. Diese Initiativen zielen darauf ab, überparteiliche Lösungen zu entwickeln und gemeinsame Forderungen zu formulieren, etwa die Einführung eines Klimageldes zur Unterstützung sozial benachteiligter Gruppen oder die Entwicklung eines sozialverträglichen Mobilitätskonzepts. Ein bedeutendes Bündnis in diesem Kontext ist die Klima-Allianz Deutschland, die mehr als 150 Mitgliedsorganisationen umfasst und sich dafür einsetzt, die Herausforderungen von Armut und Klimakrise gleichzeitig zu bewältigen.

Das Magazin „Zukunftsgerecht“ bietet Einblicke in diese vielfältigen Allianzen und zeigt, wie zivilgesellschaftliche Akteure Solidarität und Teilhabe im Wandel fördern können. Interviews mit Vertretern von Organisationen wie der Diakonie, dem Umweltverband BUND und dem Deutschen Gewerkschaftsbund beleuchten die Chancen und Herausforderungen solcher Kooperationen. Trotz der Einigkeit innerhalb dieser Allianzen bleibt jedoch ein entscheidendes Problem: Ihre Vorschläge finden bislang nur selten Gehör in der politischen Arena. Das Magazin ruft die Politik dazu auf, zivilgesellschaftliche Akteure ernsthaft als Partner einzubeziehen: „Die Expertise dieser Verbände, die im direkten Austausch mit ihren Mitgliedern stehen, ist eine wertvolle Ressource für politische Entscheidungsprozesse“, so Petschow.

Eine gerechte Verteilung der Kosten und Chancen der ökologischen Transformation ist essenziell, um populistischen Strömungen und gesellschaftlicher Spaltung entgegenzuwirken. Die Autoren des Magazins argumentieren, dass es sowohl kurzfristige Kompensationsmaßnahmen wie das Klimageld benötigt, als auch langfristige Strategien, um allen Bürgerinnen und Bürgern Zugang zu nachhaltigen Lebensweisen zu ermöglichen. Die Gerechtigkeitsdimension der Transformation ist daher nicht nur eine moralische, sondern auch eine politische Notwendigkeit für die Stabilität der Demokratie.

Die bevorstehende Tagung „Wandel am Limit. Und jetzt?“ wird sich intensiv mit den Themen sozialer Gerechtigkeit und Teilhabe auseinandersetzen. Katja Kipping, Geschäftsführerin des Paritätischen Gesamtverbands, wird die Diskussion eröffnen und betont die Dringlichkeit einer engen Verzahnung von Klimaschutz und sozialer Sicherheit. Der drohende Klimakipppunkt und die Gefahren für die Demokratie erfordern ein gemeinsames Handeln und innovative Ansätze.

Das Magazin „Zukunftsgerecht“ richtet sich sowohl an politische Entscheidungsträger als auch an zivilgesellschaftliche Akteure und bietet wertvolle Anregungen, um die Verknüpfung von ökologischen und sozialen Themen zu fördern. Es ist ein Aufruf zur Zusammenarbeit und zur Entwicklung von Lösungen, die sowohl den ökologischen Anforderungen als auch den sozialen Bedürfnissen gerecht werden. In einer Zeit, in der die Herausforderungen größer sind denn je, ist es unerlässlich, dass alle Teile der Gesellschaft in den Prozess der Transformation einbezogen werden. Nur so kann eine gerechte und nachhaltige Zukunft gestaltet werden.