
Die Suche nach effektiven Lösungen zur sicheren Minenräumung stellt eine bedeutende Herausforderung dar, insbesondere in Regionen, die von bewaffneten Konflikten betroffen sind. In diesem Kontext hat der Wissenschaftler Bernd Arendt an der Technischen Hochschule Ulm (THU) wegweisende Forschungsergebnisse erzielt, die nun in einem neuen Start-up namens FindMine gGmbH Anwendung finden. Dieses Unternehmen entwickelt Drohnentechnologien, die mit einem innovativen Radarsystem ausgestattet sind, um Landminen effizienter und sicherer zu identifizieren.
Im Rahmen seiner Promotion hat Bernd Arendt ein Radarverfahren etabliert, das es ermöglicht, Landminen präziser zu erkennen und gleichzeitig die Anzahl der Fehlalarme signifikant zu reduzieren. Seine Dissertation, die den Titel „Verringerung der Falschalarmrate bei der Landminendetektion mit einem Ground-Penetrating-Radar“ trägt, untersucht, wie die Effizienz und Sicherheit der humanitären Minenräumung verbessert werden können. Das Hauptziel seiner Arbeit war es, die Leistung bei der Minenräumung zu steigern, während das Risiko für die Minenräumteams minimiert wird.
Arendt entwickelte im Rahmen seiner Forschung eine autonome Sensorplattform, die durch automatisierte Objekterkennung unterstützt wird. Diese Plattform verwendet Radar, um auch unter der Erde oder hinter Vegetation verborgene Landminen zuverlässig zu identifizieren. Besonders bemerkenswert ist, dass er durch die Analyse typischer Zielsignaturen die Rate von Fehlalarmen deutlich senken konnte, was die Zuverlässigkeit der Detektion erhöht. Dies stellt einen wichtigen Fortschritt dar, um solche Technologien in der Praxis effektiver einsetzen zu können.
Die Ergebnisse von Arendts Forschungsarbeit fließen direkt in die Arbeit des Start-ups FindMine gGmbH ein. Dieses Unternehmen entstand aus einem Gemeinschaftsprojekt der THU, der ETH Zürich sowie den Universitäten Ulm und Stuttgart, unterstützt von der Urs-Endress-Stiftung. FindMine gGmbH konzentriert sich darauf, Drohnen mit Radartechnologie zu entwickeln, die in der Lage sind, Landminen aus sicherer Entfernung zu erkennen. Das Ziel dieser Technologie ist es, den Prozess der humanitären Minenräumung nicht nur sicherer, sondern auch schneller und kostengünstiger zu gestalten.
Bernd Arendt zeigt sich begeistert von der Möglichkeit, durch seine Arbeit einen positiven Einfluss auf die Welt zu haben. „Mit dem Thema und der Arbeit hat man die Möglichkeit, etwas zu bewirken und die Welt ein kleines Stück sicherer zu machen“, erklärt er. Seine Dissertation wurde unter der Aufsicht von Prof. Dr.-Ing. Thomas Walter an der Technischen Hochschule Ulm betreut. Zusätzlich waren auch andere Experten, darunter Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. habil. Robert Weigel von der FAU Erlangen-Nürnberg sowie Prof. Dr.-Ing. Ulrich Herr und Prof. Dr. Claus Braxmaier von der Universität Ulm, in die Prüfungskommission eingebunden.
Die Zukunftsperspektiven für das Start-up FindMine und Bernd Arendt sind vielversprechend. Geplant ist, ein erstes System im Feld einzusetzen, um realistische Daten in einem Minenfeld zu sammeln. Diese Daten sollen dazu verwendet werden, das Verfahren weiter zu optimieren und die Technologie kontinuierlich zu verbessern. Die Anwendung dieser innovativen Radartechnologie könnte nicht nur die Effizienz der Minenräumung steigern, sondern auch das Leben vieler Menschen retten, die in von Minen betroffenen Gebieten leben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Forschungsergebnisse von Bernd Arendt einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Minendetektion leisten. Durch den Einsatz von Radar-Drohnen wird ein neuer Standard in der humanitären Minenräumung gesetzt, der sowohl die Sicherheit der Räumteams erhöht als auch das Risiko für die Zivilbevölkerung verringert.