Fraunhofer-Transformationsindex: Ein neuer Ansatz zur Bewertung der Wandlungsfähigkeit von Unterneh…

Fraunhofer-Transformationsindex: Ein neuer Ansatz zur Bewertung der Wandlungsfähigkeit von Unterneh…

Der Fraunhofer-Transformationsindex ist ein neu entwickeltes Instrument, das die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen analysiert und bewertet. In einer Welt, die von kontinuierlichem Wandel geprägt ist, stehen Organisationen vor der Herausforderung, sich an neue Gegebenheiten anzupassen. Die Digitalisierung, der demografische Wandel und der Druck zur Nachhaltigkeit sind nur einige der Faktoren, die eine Transformation notwendig machen. Doch was genau macht Unternehmen transformationsfähig? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer umfassenden Studie des Fraunhofer Forschungs- und Innovationszentrums für Transformation & Governance (FIZ).

Um die zentralen Einflussfaktoren auf die Transformationsfähigkeit von Unternehmen zu identifizieren, hat ein Forschungsteam des Fraunhofer-Instituts mithilfe von Künstlicher Intelligenz über 250.000 wissenschaftliche Publikationen analysiert. Diese umfangreiche Datenbasis ermöglichte es, 31 Schlüsselfaktoren herauszuarbeiten, die für den Erfolg von Veränderungsprozessen entscheidend sind. Die Faktoren wurden in fünf Dimensionen unterteilt, die zusammen das FORTE-Modell bilden: Führung und Governance, Organisationskultur und Zusammenarbeit, Ressourcen und geistiges Eigentum, Technologie und Daten sowie Ecosystems und Markt. Dieses umfassende Modell bietet Unternehmen eine klare Übersicht über ihre Stärken und Schwächen in der Transformation.

Der Fraunhofer-Transformationsindex dient nicht nur der Diagnose, sondern liefert auch wertvolle Erkenntnisse für die strategische Planung und Weiterentwicklung von Unternehmen. Durch die Bewertung der identifizierten Schlüsselfaktoren können Organisationen gezielt priorisieren, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, um den Wandel erfolgreich zu gestalten. Janna Bauknecht, eine der Wissenschaftlerinnen des Fraunhofer-Teams, betont: „Mit dem Transformationsindex ist es uns gelungen, 35 Jahre Forschungsarbeit in konkrete Kennzahlen zu überführen.“

Um sicherzustellen, dass die gewonnenen Erkenntnisse auch in der Praxis anwendbar sind, wurde der Transformationsindex einem gründlichen Praxischeck unterzogen. Hierzu wurden 67 dokumentierte Transformationsverläufe aus verschiedenen Unternehmen, darunter große Konzerne, mittelständische Betriebe und Hidden Champions, analysiert. Diese Best-Practice-Analysen bestätigten die wissenschaftlichen Erkenntnisse und zeigten, dass Transformationsfähigkeit aus einer Vielzahl von Faktoren resultiert, die gemeinsam zum Erfolg führen. Ronja Geißendörfer, eine weitere Forscherin, hebt hervor, dass die Interviews mit Praktikern die Ergebnisse der Literaturstudie bestätigten und viele erfolgreiche Beispiele für Transformationen aufzeigten.

Ein bemerkenswertes Beispiel ist das Unternehmen Würth, das zeigt, dass tiefgreifende Veränderungen möglich sind, ohne die gesamte bestehende Struktur über Bord zu werfen. Moritz Maier, ein Kollege von Geißendörfer, ergänzt, dass solche Beispiele inspirierend sind und verdeutlichen, wie wichtig es ist, bestehende Stärken zu nutzen und gleichzeitig neue Ansätze zu integrieren.

Das FORTE-Modell und der Fraunhofer-Transformationsindex sind in der Publikation „Transformation wirksam steuern: Daten und Instrumente für die Transformationsfähigkeit von Organisationen“ dokumentiert. Diese Veröffentlichung kann ab sofort kostenlos online abgerufen werden, was den Zugang zu wertvollen Informationen über Transformationsstrategien erleichtert. Unternehmen, die Interesse daran haben, den Transformationsindex für sich zu testen, können sich direkt an das Team des Fraunhofer-Instituts wenden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Fraunhofer-Transformationsindex ein bedeutendes Werkzeug für Unternehmen darstellt, die ihre Wandlungsfähigkeit verbessern möchten. Durch die Identifikation und Analyse von Schlüsselfaktoren bietet der Index nicht nur eine solide Grundlage für strategische Entscheidungen, sondern unterstützt auch den langfristigen Erfolg in einer sich ständig verändernden Geschäftswelt.