Im Jahr 2025 präsentiert der aktuelle Klima-Bericht, die sogenannte „State of the Climate Report“, alarmierende Ergebnisse über den Zustand unseres Planeten. Besonders besorgniserregend ist, dass 22 von 34 entscheidenden „Vitalparametern“ der Erde auf Rekordniveaus sind und sich in vielerlei Hinsicht weiterhin verschlechtern. Diese Erkenntnisse stammen von einem internationalen Forschungsteam, das unter der Leitung der Oregon State University und in Zusammenarbeit mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) arbeitet. Der Bericht, der in der Fachzeitschrift BioScience veröffentlicht wurde, stützt sich auf umfassende Daten des Weltklimarats (IPCC) und bietet zugleich Handlungsempfehlungen für eine lebenswerte Zukunft.
Johan Rockström, Direktor des PIK und Mitautorin des Berichts, hebt hervor, dass in den letzten Jahren entscheidende Klimaindikatoren wie die globale Oberflächentemperatur, der Wärmeinhalt der Ozeane, der Verlust von Meereis sowie die durch Brände verursachten Waldverluste alarmierende neue Rekorde erreicht haben. Diese sich beschleunigende Klimakrise führt zu einer Vielzahl miteinander verbundener Risiken, die die grundlegenden Systeme unseres Planeten gefährden. Dazu zählen unter anderem kritische Kippelemente wie das Atlantische Meridionale Umwälzsystem (AMOC), die Integrität der Biosphäre und die Stabilität der globalen Wasserressourcen.
Der Bericht weist darauf hin, dass das Jahr 2024 das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen war und möglicherweise das heißeste seit mindestens 125.000 Jahren. William Ripple, Professor an der Oregon State University und einer der Hauptautoren, betont die Dringlichkeit von effektiven Strategien zur Eindämmung des Klimawandels. Diese Strategien sind nicht nur machbar und kostengünstig, sondern auch dringend erforderlich. Ripple warnt jedoch, dass das Zeitfenster für wirksame Maßnahmen schließt. Ein Versäumnis, jetzt zu handeln, wird zu einem rasanten Anstieg von Risiken führen, die Frieden, öffentliche Gesundheit und die Stabilität der Ökosysteme gefährden könnten.
Das Forschungsteam untersucht eine Vielzahl von wirkungsvollen Maßnahmenpaketen, die unterschiedliche Sektoren berücksichtigen, darunter Energie, Ökosysteme und das globale Ernährungssystem. Im Bereich der Energie wird betont, dass erneuerbare Energiequellen wie Sonne und Wind bis zum Jahr 2050 bis zu 70 Prozent des weltweiten Strombedarfs decken könnten. Ein schneller Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wäre einer der größten Schritte zur Bekämpfung des Klimawandels.
Im Hinblick auf die Ökosysteme wird empfohlen, Wälder, Feuchtgebiete, Mangroven und Moore zu schützen und wiederherzustellen. Diese Maßnahmen könnten bis 2050 jährlich rund 10 Gigatonnen CO₂-Emissionen vermeiden oder zurückgewinnen, was etwa 25 Prozent der aktuellen jährlichen Emissionen entspricht. Gleichzeitig würden diese Strategien die biologische Vielfalt und die Sicherheit der Wasserversorgung stärken.
Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Ernährung. Der Bericht hebt hervor, dass die Reduzierung von Lebensmittelverlusten und -abfällen, die derzeit für etwa 8 bis 10 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, sowie der Übergang zu einer pflanzenreicheren Ernährung erheblich zur Senkung der Emissionen beitragen könnten. Diese Maßnahmen würden nicht nur den Klimaschutz fördern, sondern auch die Gesundheit und die Ernährungssicherheit verbessern.
Der Bericht warnt eindringlich, dass jede vermiedene Zehntelgrad-Erwärmung erhebliche positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden von Mensch und Umwelt hat. Selbst kleine Fortschritte können das Risiko von Extremwetterereignissen, den Verlust der Biodiversität sowie die Knappheit von Nahrungsmitteln und Wasser signifikant reduzieren. Verzögerungen bei den Maßnahmen werden mit höheren Kosten und schwerwiegenden Folgen verbunden, während schnelle und koordinierte Aktionen sofortige Vorteile für Mensch und Ökosystem bringen können.
Insgesamt zeigt der Bericht, dass die Bedrohungen durch den Klimawandel real und drängend sind, jedoch auch Wege zur Minderung und Anpassung existieren. Die Wissenschaftler fordern ein entschlossenes Handeln, um die Herausforderungen der Klimakrise zu bewältigen und eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen zu sichern.


















































