In einer Welt, in der der Klimawandel immer mehr an Bedeutung gewinnt, sind Städte und Gemeinden gefordert, innovative Ansätze zu entwickeln, um die gesundheitlichen Auswirkungen dieses Phänomens zu bewältigen. Das Projekt „URBAN SusHealth“, das durch die Zusammenarbeit von BARMER, dem Wuppertal Institut sowie den Städten Hennef, Wiesbaden und Wuppertal ins Leben gerufen wurde, hat sich genau diesem Ziel verschrieben. Die Hauptfrage lautet: Wie können kommunale Strukturen besser auf die gesundheitlichen Herausforderungen reagieren, die durch den Klimawandel entstehen? Ein kürzlich veröffentlichter Explorationsbericht bietet bereits erste Einblicke in die aktuellen Forschungsergebnisse und Handlungsempfehlungen.
Der Vorstandsvorsitzende der BARMER, Prof. Dr. med. Christoph Straub, betont die Dringlichkeit dieser Aufgabe: „Der Klimawandel führt nicht nur zu erheblichen ökologischen Veränderungen, sondern bringt auch gravierende gesundheitliche Risiken mit sich. Daher sind effektive Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung unerlässlich für den Schutz der Bevölkerungsgesundheit.“ Auf kommunaler Ebene können gezielte klimaschutzorientierte Maßnahmen in Verbindung mit Prävention und Gesundheitsförderung eine entscheidende Rolle spielen, um die negativen gesundheitlichen Auswirkungen zu mildern.
Das Projekt „URBAN SusHealth“ erstreckt sich über einen Zeitraum von drei Jahren und verfolgt das Ziel, die Lebensbedingungen in urbanen Räumen zu verbessern und dabei besonders auf gesundheitliche Chancengleichheit zu achten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben bestehende Konzepte, Maßnahmen und potenzielle Strategien in einem Explorationsbericht zusammengefasst, der als Leitfaden für die beteiligten Kommunen dient. Im Rahmen des Projekts stehen die Forscher den Städten beratend zur Seite und unterstützen die partizipative Entwicklung sowie die Erprobung von Maßnahmen.
Dr. Carolin Baedeker, stellvertretende Leiterin der Abteilung Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren am Wuppertal Institut und Projektleiterin von „URBAN SusHealth“, hebt hervor: „In unserem Projekt kombinieren wir wissenschaftliche Expertise mit praktischen Ansätzen der Kommunen, um Strategien für eine klimaresiliente und sozial gerechte Gesundheitsförderung zu entwickeln. Im Mittelpunkt stehen die Teilhabe der Bevölkerung, zielgruppenspezifische Kommunikation sowie die Verknüpfung von Prävention, Klima- und Umweltschutz mit gesundheitlicher Chancengleichheit.“
Ein Beispiel für die angestrebten Maßnahmen ist die Förderung von gemeinschaftlichem Gartenbau in städtischen Gebieten, was nicht nur die klimafreundliche Ernährung unterstützt, sondern auch den sozialen Zusammenhalt stärkt und die körperliche Aktivität fördert. Zudem sollen Initiativen wie „Zu Fuß zur Schule“ auf sicheren Schulwegen dazu beitragen, CO2-Emissionen zu verringern und gleichzeitig die Gesundheit der Kinder zu fördern.
Langfristig zielt das Projekt darauf ab, umfassende Handlungsempfehlungen zu entwickeln, die dazu beitragen, die Lebensbedingungen in Städten gesundheitsförderlicher zu gestalten. Dazu gehört auch die Analyse der spezifischen Herausforderungen, die verschiedene Stadtteile oder Bevölkerungsgruppen betreffen, um maßgeschneiderte Lösungen zu finden.
Insgesamt zeigt das Projekt „URBAN SusHealth“, dass ein integrierter Ansatz, der Klimaschutz, Gesundheit und soziale Gerechtigkeit miteinander verbindet, nicht nur notwendig, sondern auch möglich ist. Es verdeutlicht die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft, um den Herausforderungen des Klimawandels wirksam zu begegnen und die Gesundheit der Bevölkerung langfristig zu sichern.
Für weitere Informationen zu den Ergebnissen und dem Fortschritt des Projekts stehen die entsprechenden Publikationen und Berichte auf den Webseiten des Wuppertal Instituts und der BARMER zur Verfügung. Der Explorationsbericht kann dort heruntergeladen werden, um einen tieferen Einblick in die Forschungsergebnisse und Empfehlungen zu erhalten.


















































