Gen Z strebt nach finanzieller Unabhängigkeit: Eine Studie der IU beleuchtet die Trends**

Gen Z strebt nach finanzieller Unabhängigkeit: Eine Studie der IU beleuchtet die Trends**

Eine aktuelle Umfrage der IU Internationalen Hochschule gibt interessante Einblicke in das finanzielle Wohlbefinden der Deutschen, insbesondere der Generation Z, die aus jungen Menschen im Alter von 16 bis 30 Jahren besteht. Die Studie mit dem Titel „Finanzielles Wohlbefinden: Stimmungslage in Deutschland“ zeigt, dass eine überwältigende Mehrheit der Befragten dieser Altersgruppe finanzielle Unabhängigkeit als ihr wichtigstes finanzielles Ziel betrachtet. Mit 66,7 Prozent belegt dieses Ziel den ersten Platz, noch vor der Altersvorsorge, die von 51,4 Prozent der Teilnehmer als vorrangig angesehen wird. Diese Präferenzen spiegeln sich auch im Gesamtdurchschnitt wider, wo finanzielle Unabhängigkeit mit 58,9 Prozent ebenfalls an der Spitze steht.

Zusätzlich zu finanzieller Unabhängigkeit streben viele junge Menschen danach, persönliche Wünsche zu erfüllen, wie beispielsweise eine Weltreise (41,8 Prozent) oder das Streben nach Freiheit, was den Wunsch umfasst, nicht mehr arbeiten zu müssen (31,8 Prozent). Im Vergleich zu anderen Generationen zeigt sich, dass die Gen Z besonders häufig finanzielle Ziele verfolgt, die auf individuelle Freiheit und Lebensgestaltung abzielen. Dies umfasst auch den Wunsch nach einem Eigenheim (34,3 Prozent) und Investitionen in Bildung (26,5 Prozent).

Johannes Treu, Professor für Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre an der IU, hebt hervor, dass die Umfrageergebnisse deutlich machen, wie sehr sich die Sichtweise auf Geld und Finanzen unter der Generation Z verändert hat. Für sie sind finanzielle Mittel kein notwendiges Übel, sondern ein Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben. Diese Veränderung erfordere ein Umdenken seitens der Politik und der Finanzbranche.

Ein weiterer interessanter Aspekt der Studie ist der Einfluss von sozialen Medien auf die finanziellen Entscheidungen der jungen Generation. 21,2 Prozent der Gen Z geben an, dass ihre finanziellen Entscheidungen stark von dem beeinflusst werden, was sie in sozialen Medien über Lifestyle und Einkäufe sehen. Im Vergleich dazu sind dies nur 10 Prozent der Generation X (46- bis 60-Jährige) und 9,3 Prozent der Babyboomer (61- bis 65-Jährige). Dies verdeutlicht, wie stark Plattformen wie TikTok und Instagram die Finanzentscheidungen der Jüngeren prägen.

Allerdings gibt es auch Herausforderungen, die die finanziellen Ziele der Gen Z gefährden. 27,8 Prozent der Gen Z und 24,2 Prozent der Generation Y räumen ein, dass sie oft impulsiv Geld ausgeben, obwohl sie es eigentlich für langfristige Ziele sparen wollten. Im Gegensatz dazu zeigen nur 13,7 Prozent der Babyboomer ähnliche Verhaltensweisen. Das persönliche Umfeld spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle: 54,5 Prozent der Gen Z fühlen sich von Vorbildern aus ihrem Freundes- und Familienkreis im verantwortungsvollen Umgang mit Geld unterstützt.

Die Studie zeigt auch emotionale Unterschiede zwischen den Generationen in Bezug auf ihre finanzielle Situation. Während die Gen Z optimistisch in die Zukunft blickt (26,9 Prozent), fühlt sich die Generation Y oft frustriert (21,4 Prozent). Bei den Babyboomern dominiert eine gelassene Haltung (29,6 Prozent).

Trotz dieser individuellen Ziele und Hoffnungen ist die allgemeine Stimmung hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage in Deutschland besorgt. Über die Hälfte der Befragten (56,3 Prozent) äußert Sorgen über die aktuelle wirtschaftliche Situation, und fast 50 Prozent befürchten, im Alter nicht ausreichend abgesichert zu sein. Diese Ergebnisse deuten auf eine weit verbreitete Unsicherheit hin, die durch Inflation und Fragen zur Altersvorsorge verstärkt wird.

Insgesamt zeigt die Studie, dass das finanzielle Wohlbefinden der Menschen in Deutschland verbesserungswürdig ist. Mit einem Durchschnittswert von 53 von 100 Punkten, der aus objektiven und subjektiven Dimensionen des finanziellen Wohlbefindens abgeleitet wird, bleibt die finanzielle Lage ein zentrales Thema, das sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Aufmerksamkeit erfordert.