Fortschritte im Klimaschutz: Ergebnisse aus drei Jahren Forschung im Bereich Landwirtschaft und Ern…

Fortschritte im Klimaschutz: Ergebnisse aus drei Jahren Forschung im Bereich Landwirtschaft und Ern…

In den vergangenen drei Jahren haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen des Projekts RessortForschtKlima, das unter der Aufsicht des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) steht, eine umfangreiche Forschung initiiert. Ziel dieser Initiative ist es, neue Erkenntnisse und innovative Ansätze zu entwickeln, um die Klimaziele im Bereich der Landwirtschaft und Ernährung in Deutschland zu erreichen. Die Ergebnisse dieser 27 Forschungsprojekte wurden nun in einem umfassenden Abschlussbericht zusammengefasst, der die Fortschritte und Erkenntnisse der beteiligten Institute dokumentiert.

Durch die Forschung ist klar geworden, dass ein beträchtlicher Anteil der Treibhausgasemissionen in Deutschland, etwa 25 Prozent, direkt dem Ernährungssystem zuzurechnen ist, wobei neun Prozent auf die Landwirtschaft entfallen. Zudem hat sich der Bereich der Landnutzung und Forstwirtschaft in den letzten Jahren zunehmend von einer Kohlenstoffsenke zu einer Quelle von Emissionen entwickelt. Um die ambitionierten Klimaziele, insbesondere die angestrebte Klimaneutralität bis 2045, zu erreichen, sind daher nicht nur politische, sondern auch wissenschaftliche Anstrengungen erforderlich.

Die Forscherinnen und Forscher haben sich in interdisziplinären Teams verschiedenen zentralen Fragestellungen gewidmet. Dazu gehört die Verbesserung des Anbaus, der Lagerung und der Verarbeitung von Kulturpflanzen, um den CO2-Fußabdruck zu minimieren. Auch der Zuchtfortschritt spielt eine entscheidende Rolle: Es wurde untersucht, inwiefern neue, ertragreiche und umweltfreundliche Pflanzenarten zur Reduktion von Treibhausgasen beitragen können. Ein weiteres zentrales Thema war die nachhaltige Fütterung von Milchkühen, bei der der Einsatz von Co-Produkten aus der Lebensmittelverarbeitung zur Senkung von Methanemissionen im Fokus stand.

Zusätzlich wurde die Gesundheit von Tieren und Pflanzen analysiert, um ihren Einfluss auf die Treibhausgas-Bilanz zu verstehen. Der steigende Druck durch klimatische Extreme erfordert auch eine Verbesserung der Stickstoffnutzungseffizienz in der Landwirtschaft. Es wurde erforscht, wie verschiedene Pflanzenarten auf klimatische Veränderungen reagieren und wie landwirtschaftliche Böden ihre Kohlenstoffspeicherfähigkeit steigern können. Hierbei spielen tief wurzelnde Pflanzen und die Implementierung von vielfältigen Fruchtfolgen eine wichtige Rolle.

Ein weiterer Schwerpunkt der Forschung lag auf der Kohlenstoffspeicherung in Wälder und Hecken sowie der Ermittlung des Potenzials von Moorstandorten zur Kohlenstoffbindung. Innovative Ansätze, wie die Nutzung von Holzfasern als nachhaltiger Torfersatz, wurden ebenfalls untersucht. Die Einbeziehung von Akteuren aus der Landwirtschaft und Forstwirtschaft sowie von Verbrauchern ist für die Entwicklung und Umsetzung effizienter Klimaschutzmaßnahmen von großer Bedeutung. Hierbei standen auch die Fragen von Kosten und Anreizen für mehr Klimaschutz im Vordergrund.

Ein technologiegestützter Ansatz, der durch den Einsatz satellitengestützter Fernerkundung unterstützt wird, soll die Berichterstattung über Treibhausgase verbessern und die Wirksamkeit von Klimaschutzmaßnahmen nachweisen.

Die Ergebnisse aus RessortForschtKlima bieten nicht nur neue Erkenntnisse zur Minderung von Treibhausgasemissionen, sondern auch zur Erhöhung der Kohlenstoffspeicherung in Böden und Wäldern. Die Forschung hat innovative Lösungen hervorgebracht, die von der Pflanzenauswahl über verbesserte Anbaupraktiken bis hin zu neuen Lager- und Verarbeitungsmethoden reichen. Dazu gehören beispielsweise die Wiederherstellung von Mooren, optimierte Waldmanagementstrategien und die Förderung einer klimagerechten Ernährung.

Die Projekte von RessortForschtKlima tragen somit entscheidend zur wissenschaftlichen Grundlagenforschung und zur Entwicklung von Klimaschutzstrategien bei und berücksichtigen gleichzeitig gesellschaftliche Bedürfnisse und Herausforderungen. Die Ergebnisse dieser umfassenden Forschungsanstrengungen stellen einen wichtigen Schritt in Richtung eines nachhaltigeren und klimafreundlicheren Agrar- und Ernährungssystems in Deutschland dar.