Die Hochschule Hof, in Zusammenarbeit mit KKT-Norsystec und Roos GmbH, hat ein zukunftsweisendes Forschungsprojekt mit dem Namen „InMIDoor“ ins Leben gerufen. Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung einer neuartigen Innenverkleidung für Fahrzeugtüren, die sowohl funktionale als auch nachhaltige Aspekte in einem einzigen Element vereint. Anstatt herkömmliche einzelne Komponenten wie Schalter und komplexe Elektronik zu integrieren, setzt das Team auf eine flexible Oberfläche, die alle Bedienelemente vereint. Dieses innovative Design führt zu einer leichteren, umweltfreundlicheren und benutzerfreundlicheren Lösung.
Projektleiter Prof. Dr. Thomas Meins erklärt: „Wir wollten Funktionalität, Nachhaltigkeit und Ästhetik in einem einzigen Bauteil kombinieren. Die Technologie ermöglicht es uns, Touch-Funktionen in flexible, biobasierte Kunststoffe zu integrieren, was in dieser Form einzigartig ist.“ Diese Fortschritte sind Teil einer umfassenden Forschungsstrategie für die Mobilität der Zukunft.
Ein zentrales Element der Entwicklung ist ein neuartiges Spritzgussverfahren, das die Integration von kapazitiven Bedienelementen in dreidimensionale Kunststoffoberflächen ermöglicht. Mit dieser Methode sollen herkömmliche mechanische Schalter durch flache, robuste und ansprechende Oberflächen ersetzt werden. Im Kern der Technologie stehen sogenannte Mechatronic Integrated Devices (MIDs), welche die elektrischen und mechanischen Funktionen in einem einzigen Kunststoffbauteil vereinen.
Um die Umweltauswirkungen zu minimieren, haben die Forscher an der Hochschule Hof zusammen mit ihren Partnern neue leitfähige Druckpasten entwickelt, die auf alternativen Partikeln wie Silber, Kupfer und Graphit basieren. Diese Pasten wurden im Siebdruckverfahren auf Polypropylenfolien aufgebracht, die dann im Hochdruckformverfahren verformt und mit naturfaserverstärkten Biopolymeren verknüpft wurden. In diesem Prozess entstand eine umweltfreundliche und funktionale Innenverkleidung.
Die Forscher führten zahlreiche Tests durch, um optimale Kombinationen aus Folie, Haftvermittler und leitfähiger Tinte zu finden, um sowohl die Haftung als auch die elektrische Leitfähigkeit zu verbessern. Polypropylen wird zunehmend im Automobilbereich verwendet, da es leicht, nachhaltig und vielseitig einsetzbar ist. Es trägt zur Gewichtsreduktion von Fahrzeugen bei und senkt so den CO₂-Ausstoß, zudem ist es kosteneffizient und gut recycelbar.
Christian Roos, Geschäftsführer der Roos GmbH, hebt hervor: „Die größte Herausforderung war die Entwicklung einer leitfähigen Tinte, die stark verformbar ist, ohne ihre Funktionalität zu verlieren. Das richtige Zusammenspiel von Material, Druckverfahren und Trocknung war hierbei entscheidend.“
Durch eine Reihe von Umform- und Spritzversuchen entstand schließlich ein Demonstratorbauteil – eine Armlehne, die sowohl eine Heizfunktion als auch kapazitive Touchflächen integriert. Das Resultat ist ein funktionales, leichtes und ressourcenschonendes Bauteil, das das Potenzial hat, neue Standards in der Innenarchitektur von Fahrzeugen zu setzen. Frank Schollmayer von KKT-Norsystec meint dazu: „Die Tür der Zukunft reagiert auf Berührung, nicht auf Knopfdruck, und besteht aus Materialien, die unseren Ressourcenverbrauch erheblich senken.“
Prof. Dr. Meins betont: „Mit InMIDoor demonstrieren wir, wie wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in die industrielle Anwendung überführt werden können. So entstehen Innovationen, die sowohl technisch als auch ökologisch überzeugen.“
Die neuartige Fertigungstechnologie, die Spritzguss, Folienintegration und kapazitive Bedienfunktionen kombiniert, hat das Potenzial, die Produktion hochmoderner Bauteile zu revolutionieren. Diese Technologie könnte nicht nur in der Automobilindustrie, sondern auch in der Luftfahrt, im Bahnverkehr und in der Medizintechnik Anwendung finden. Der Fokus liegt auf einem fortschrittlichen Fertigungsverfahren: Präziser Spritzguss in Verbindung mit nachhaltigen Trägermaterialien wie naturfaserverstärktem Polypropylen ermöglicht die Herstellung komplexer, langlebiger und umweltfreundlicher Komponenten.
Die Integration von Folien und kapazitiven Bedienelementen schafft glatte, leicht zu reinigende Oberflächen, die höchsten Hygiene- und Designanforderungen genügen. Die Verfahren zeichnen sich durch hohe Ressourceneffizienz aus und unterstützen die Verwendung recycelbarer Komponenten, wodurch der ökologische Fußabdruck erheblich reduziert wird. Die Technologie hat
