Datenauswertungen deuten auf eine tiefe Krustenbewegung unter dem Marmarameer vor Istanbul hin: Südlich von Istanbul ist es im Sommer 2016 zu einem großen Erdbeben gekommen, das allerdings so langsam vonstatten ging, dass niemand es bemerkte. Die Deformation in der Erdkruste zog sich über mehr als fünfzig Tage hin, bei normalen Erdbeben passiert dies innerhalb von Sekunden. Erst eine neu entwickelte Methode zur Auswertung von Daten aus Deformationsmessgeräten in Bohrlöchern durch Forschende des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ in Zusammenarbeit mit dem Türkischen Katastrophenschutz (AFAD) und dem UNAVCO-Institut aus den USA zeigte das ultra-langsame Beben unterhalb des Marmarameeres.