(Klimaaktivisten in Aktion: Künstlerische Darstellung nach einem Foto) |
Die ideologische Radikalität und die potenzielle Gefahr des Klimaterrors gegen Andersdenkende wurden kürzlich während eines Gesprächs beim Philosophicum in Lech diskutiert. Die renommierte Philosophin und Politikwissenschaftlerin Barbara Zehnpfennig äußerte sich zu Ideologien und speziell zu den Ideologien der Klimaaktivisten. Ideologien zeichnen sich durch ihre Vereinfachung komplexer Probleme aus, während Verschwörungstheorien kausale Beziehungen zwischen verschiedenen Phänomenen konstruieren.
Barbara Zehnpfennig erklärte, dass ideologisches Denken Menschen, die glauben, die ultimative Erklärung für die gesamte Realität gefunden zu haben, ein Gefühl von Überlegenheit verleiht. Sie fühlen sich im Besitz eines „privilegierten Bewusstseins“, das es ihnen ermöglicht, die Verhältnisse zu durchschauen und im Gegensatz zu anderen Menschen zu wissen, was gut und böse ist. Ideologien bieten vermeintlich einfache Antworten auf komplexe Fragen und ersparen ihren Anhängern weiteres Nachdenken über die Welt.
Im Rahmen des Gesprächs wurde auch die Gewalttätigkeit von Ideologien thematisiert, insbesondere in Bezug auf Menschen. Zehnpfennig wies darauf hin, dass Ideologien wie der Marxismus, Nationalsozialismus und Islamismus die Welt als in einer absoluten Krise befindlich betrachten, in der das Überleben der Menschheit auf dem Spiel steht. Diese Wahrnehmung rechtfertigt aus ideologischer Sicht oft die Anwendung von Gewalt gegen Menschen, da das Böse bereits vorhanden sei und bekämpft werden müsse. Die gewaltsame Umwälzung der Verhältnisse erscheint als unausweichlich, um das Gute zu verwirklichen.
Im Zusammenhang mit dem Klimawandel äußerte Zehnpfennig Zweifel daran, ob Ideologien für effektives Handeln notwendig sind. Sie betonte, dass politische Maßnahmen auf vorläufigen Erkenntnissen und wissenschaftlichen Fakten basieren sollten, anstatt auf vereinfachten „gut“ und „böse“ Kategorien.
Die Philosophin unterstrich die Bedeutung einer nüchternen, abwägenden und rationalen Politik, die die Begrenztheit der eigenen Perspektive anerkennt und flexibel handelt. Ideologien könnten zu unüberlegten und unverhältnismäßigen Maßnahmen führen. Stattdessen sei es wichtig, die verschiedenen Aspekte und Herausforderungen der Klimakrise rational abzuwägen und Lösungsansätze regelmäßig zu überprüfen und anzupassen.
Die Diskussion verdeutlichte die Gefahren ideologischer Radikalität und die Notwendigkeit einer ausgewogenen und differenzierten Herangehensweise bei der Bewältigung der Klimakrise. Politische Entscheidungen sollten verschiedene Aspekte berücksichtigen und den Dialog zwischen den Generationen fördern, um nachhaltige Lösungen zu finden. Gewalt und destruktive Handlungen stellen keinen konstruktiven Beitrag zur Lösung der Probleme dar.
(Quelle: https://www.welt.de/kultur/plus243633513/Klimaaktivismus-Das-rechtfertigt-alles-auch-die-Gewalt-gegen-Menschen.html abgerufen am 10.6.23)