Zugangsbeschränkungen in der Hochschulbildung: Ein Rückgang der Hürden für Studieninteressierte im …

Zugangsbeschränkungen in der Hochschulbildung: Ein Rückgang der Hürden für Studieninteressierte im …

Im Wintersemester 2025/26 ist die Zahl der Studienangebote an deutschen Hochschulen, die mit Zugangsbeschränkungen verbunden sind, deutlich gesunken. Laut einer aktuellen Analyse des CHE Centrum für Hochschulentwicklung stehen nunmehr 32,5 Prozent der Studiengänge unter einer solchen Einschränkung, was einen Rückgang um 2,7 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dies ist ein bemerkenswerter Rückgang, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Quote vor zehn Jahren, im Wintersemester 2015/16, noch bei 42 Prozent lag.

Die Ergebnisse zeigen, dass inzwischen fast zwei Drittel der Studiengänge für alle Studieninteressierten zugänglich sind, unabhängig von deren Abiturnote. Dies bedeutet, dass viele angehende Studierende die Möglichkeit haben, ihren gewünschten Studiengang an der bevorzugten Hochschule zu wählen. Cort-Denis Hachmeister, ein Experte des CHE, erklärt, dass die meisten Studierenden in Deutschland mittlerweile die Freiheit haben, das Fach ihrer Wahl an ihrer Wunschhochschule zu studieren. Diese Entwicklung zeigt sich auch in den Ergebnissen regelmäßiger Befragungen, die im Rahmen des CHE Hochschulrankings durchgeführt werden.

Ein entscheidender Faktor für den Rückgang der Zugangsbeschränkungen ist die Abnahme der Erstsemesterzahlen, die in den letzten Jahren verzeichnet wurde. Im Jahr 2025 beginnen etwa 800.000 Studierende ein grundständiges oder weiterführendes Studium, während die Zahl der verfügbaren Studienangebote über 22.000 beträgt. Diese Diskrepanz zwischen der Zahl der Studienanfänger und den verfügbaren Studienplätzen hat dazu geführt, dass weniger Studiengänge mit Zugangsbeschränkungen versehen sind.

Die Verteilung der Zugangsbeschränkungen variiert jedoch erheblich je nach Region. In Berlin und Baden-Württemberg sind die Zugangsbeschränkungen mit 54,4 bzw. 50,2 Prozent am höchsten. In diesen Bundesländern sind mehr als die Hälfte der Studiengänge betroffen. Hamburg folgt mit einer Quote von 49,2 Prozent. Im Gegensatz dazu haben Thüringen, Rheinland-Pfalz und Brandenburg die besten Chancen für Studierende, da dort nicht einmal jeder fünfte Studiengang zulassungsbeschränkt ist.

Interessanterweise zeigen die Daten, dass Zugangsbeschränkungen tendenziell in größeren Städten und Stadtstaaten häufiger vorkommen. Auch in Städten, die als typische „Studierendenstädte“ gelten, wie Leipzig, Freiburg und Göttingen, ist mit Einschränkungen zu rechnen.

Ein weiterer Aspekt, der in der Analyse betrachtet wurde, ist die unterschiedliche Verteilung der Zugangsbeschränkungen nach Hochschultyp, Fachrichtung und Abschlussart. So sind in den Rechts-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften bundesweit knapp 40 Prozent der Studiengänge zugangsbeschränkt. Im Gegensatz dazu stehen in den Ingenieurwissenschaften mehr als drei Viertel der Angebote allen Erstsemestern ohne Einschränkung offen. Zudem ist der Anteil der Studiengänge mit Zugangsbeschränkungen an Universitäten (29,7 Prozent) geringer als an Fachhochschulen (30,8 Prozent).

In Bezug auf die Abschlussarten zeigt sich zudem, dass Bachelorstudiengänge mit 30,6 Prozent einen niedrigeren Anteil an Zugangsbeschränkungen aufweisen als Masterstudiengänge, deren Quote bei 33,8 Prozent liegt.

Die Analyse des CHE, die auf den Daten des Hochschulkompasses der Hochschulrektorenkonferenz basiert, bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Zugangsbeschränkungen an deutschen Hochschulen. Die fortlaufende Beobachtung seit 2013 ermöglicht es, Trends und Veränderungen im Hochschulsystem zu erkennen und zu analysieren.

Insgesamt zeigt die aktuelle Situation, dass die Hochschulbildung in Deutschland zunehmend zugänglicher wird. Dies könnte nicht nur den Einstieg in das Studium erleichtern, sondern auch dazu beitragen, die Kluft zwischen den verschiedenen Fachrichtungen und Hochschultypen zu verringern. Die Entwicklung ist ein positives Zeichen für zukünftige Studierende und könnte die Attraktivität des Hochschulsystems weiter steigern.