Die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) hat einen herausragenden wissenschaftlichen Erfolg erzielt, indem sie die Ergebnisse ihrer Untersuchung zur gerechten Gestaltung von Wasserstoffexporten in der angesehenen Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht hat. Unter der Leitung von Dr. Michael Sterner und dem Projektleiter Leon Schumm befasste sich das Forschungsteam mit der Frage, wie nationale Energieressourcen effizient und sozial gerecht genutzt werden können, insbesondere am Beispiel Marokkos. Die Studie liefert wertvolle Erkenntnisse zur optimalen Nutzung von erneuerbaren Energien und zur gleichzeitigen Förderung der heimischen Wirtschaft durch den Export von grünem Wasserstoff.
Die zentrale Erkenntnis der Forschung ist, dass die Produktion von grünem Wasserstoff eng mit der Verfügbarkeit von erneuerbarer Energie verknüpft ist. In Marokko, wo es sowohl hohe Sonneneinstrahlung als auch günstige Windverhältnisse gibt, können in Zeiten hoher Energieproduktion Wasserstoff effizient und umweltfreundlich erzeugt werden. Diese Strategie hat das Potenzial, nicht nur die nationale Energiewende voranzutreiben, sondern auch die Bevölkerung mit kostengünstigem und sauberem Strom zu versorgen.
Leon Schumm, der Erstautor der Studie, hebt hervor, dass es von großer Bedeutung ist, Exportländer und deren Bevölkerung in den globalen Energiewandel einzubeziehen. „Grüner Wasserstoff sollte kein Vorrecht des globalen Nordens sein. Unsere Forschung zeigt, wie wir durch angemessene Regulierung einen fairen Ausgleich zwischen internationalem Handel und lokaler Energieversorgung schaffen können. Dies ist ein entscheidender Schritt hin zu globaler Klimagerechtigkeit“, erklärt Schumm. Das Projekt wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Programms „H2Global meets Africa“ durchgeführt.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Forschung ist der Einsatz des Open-Source-Modells PyPSA-Earth, das eine umfassende Betrachtung von Strom, Wasserstoff, Verkehr, Industrie und Wärme ermöglicht. Im Rahmen der Studie wurden 264 verschiedene Szenarien untersucht, um unterschiedliche Aspekte wie Klimaschutz, Exportvolumen und Wasserstoffregulierungen zu analysieren. Die Offenheit des Modells fördert die Transparenz in der Wissenschaft und beschleunigt den Forschungsprozess durch internationale Zusammenarbeit.
Die Ergebnisse der Studie haben weitreichende Implikationen für die Politik und die Planung von Wasserstoffprojekten. Sie geben klare Empfehlungen, wie durch zeitliche Regelungen in der Wasserstoffproduktion Emissionen gesenkt und Strompreise stabilisiert werden können. Zudem tragen sie zur Akzeptanz von Wasserstoffinitiativen in der Bevölkerung bei. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für Marokko von Bedeutung, sondern können auch auf andere potenzielle Wasserstoffexportländer weltweit angewendet werden.
Die Veröffentlichung in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications unterstreicht die wissenschaftliche Exzellenz der OTH Regensburg und trägt dazu bei, die internationale Sichtbarkeit der Hochschule zu erhöhen. Die Studie ist frei zugänglich, was die Verbreitung von Wissen und den Austausch zwischen Wissenschaftlern erleichtert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Forschung der OTH Regensburg einen bedeutenden Beitrag zur Diskussion über die Rolle von grünem Wasserstoff in der globalen Energiewende leistet. Durch die Verbindung von Umweltschutz, sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Entwicklung zeigt die Studie Wege auf, wie Länder wie Marokko von ihren natürlichen Ressourcen profitieren können, während sie gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten. Die Erkenntnisse dieser Forschung werden bereits in weiteren Projekten zur Wasserstoffstrategie in Afrika und zur Integration von Wasserstoff in bestehende Energiesysteme berücksichtigt.


















































