Besorgniserregender Anstieg krankheitsübertragender Mücken durch menschliche Einflüsse**

Besorgniserregender Anstieg krankheitsübertragender Mücken durch menschliche Einflüsse**

Ein internationales Forschungsteam, an dem auch die Universität Wien beteiligt ist, hat in einer aktuellen Studie alarmierende Ergebnisse zur weltweiten Verbreitung von krankheitsübertragenden Mückenarten präsentiert. Diese Arten wurden durch menschliche Aktivitäten in Gebiete eingeschleppt, in denen sie ursprünglich nicht vorkamen, was eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit darstellt. Die Forschungsergebnisse wurden in der angesehenen Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht und zeigen einen markanten Anstieg der Mückenarten, die potenziell gefährliche Krankheiten wie Malaria, Dengue-Fieber und Zika übertragen können.

Die Studie stellt fest, dass allein in den letzten Jahrzehnten die Zahl der durch Menschen verschleppten Mückenarten weltweit auf 45 angestiegen ist, von denen sich 28 erfolgreich in neuen Regionen angesiedelt haben. Dies hat das Risiko einer Krankheitsübertragung erheblich erhöht. Besonders besorgniserregend ist der Trend, dass seit dem Jahr 2000 bereits 12 neue Arten in zuvor unberührte Gebiete eingeführt wurden.

Der Hauptverantwortliche für diese bedrohliche Entwicklung ist der internationale Handel, der nicht nur den Austausch von Waren erleichtert, sondern auch die ungewollte Verschleppung von Mückenlarven begünstigt. Diese Larven finden häufig in Wasseransammlungen, die beim Transport von Altreifen oder beim Verkauf von Zierpflanzen vorkommen, ideale Lebensbedingungen. In Österreich sind insbesondere zwei eingeschleppte Mückenarten von Bedeutung: der Tigermoskito und die Japanische Buschmücke. Der Tigermoskito, der 2012 erstmals in Österreich nachgewiesen wurde, hat sich in Städten wie Wien, Graz und Linz etabliert. Diese Art ist besonders problematisch, da sie in der Lage ist, gefährliche Krankheiten zu übertragen, die in Südeuropa bereits zu zahlreichen Infektionen und sogar Todesfällen geführt haben.

Die Studie unterstreicht, dass die meisten eingeschleppten Mückenarten aus tropischen Regionen stammen. Während in der Vergangenheit viele nicht heimische Arten aus Afrika kamen, zeigen die aktuellen Daten, dass die Mehrheit nun aus Asien stammt. Diese wärmeliebenden Mückenarten finden durch den Klimawandel zunehmend geeignete Lebensräume in gemäßigten Zonen wie Österreich.

Die Wissenschaftler warnen, dass es äußerst schwierig wird, bereits eingeschleppte Mückenarten wieder auszurotten. Daher ist es entscheidend, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko weiterer Einschleppungen zu minimieren. In Österreich dokumentiert das Projekt Mosquito Alert der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) die Verbreitung solcher Mücken, jedoch ist hier Handlungsbedarf erforderlich, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Die Autorin Anna Schertler, die ebenfalls an der Studie beteiligt war, betont, dass die rasante Ausbreitung eingeschleppter Mückenarten die gesundheitlichen Risiken erhöht, selbst in gemäßigten Regionen wie Österreich. Angesichts des anhaltend steigenden internationalen Handels ist es sehr wahrscheinlich, dass in Zukunft weiterhin neue Arten eingeführt werden, was schwerwiegende und unvorhersehbare Folgen haben könnte.

Zusammenfassend zeigt die vorliegende Studie, dass die weltweite Einschleppung von Mückenarten, die Krankheiten übertragen können, ein ernstes Problem darstellt. Mit 45 bereits dokumentierten Arten, von denen sich mehrere in Österreich etabliert haben, ist es unerlässlich, die Maßnahmen zur Überwachung und Kontrolle dieser Mücken zu verstärken. Die Erkenntnisse aus dieser Forschung bieten wichtige Grundlagen für die Gesundheitspolitik und verdeutlichen die Notwendigkeit, proaktive Strategien zu entwickeln, um die Ausbreitung potenziell gefährlicher Mückenarten einzudämmen und die öffentliche Gesundheit zu schützen.