Nachhaltigkeit durch Wiederverwendung: Wie gebrauchte IT-Geräte zur Reduktion von Treibhausgasemiss…

Nachhaltigkeit durch Wiederverwendung: Wie gebrauchte IT-Geräte zur Reduktion von Treibhausgasemiss…

In einer Zeit, in der der Klimawandel und seine Folgen immer drängender werden, suchen viele Unternehmen und Organisationen nach Wegen, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Eine aktuelle Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, die im Auftrag des Kreislaufwirtschaftsdienstleisters Interzero durchgeführt wurde, zeigt auf, dass die Wiederverwendung gebrauchter IT-Geräte wie Smartphones, Tablets und Laptops signifikant zur Reduktion von Treibhausgasemissionen beitragen kann. Die Studie mit dem Titel „Treibhausgaseinsparungen durch Wiedernutzung ausgewählter IKT-Geräte“ hat die Umweltauswirkungen dieser Geräte sowohl in ihrer ursprünglichen als auch in einer verlängerten Nutzungsphase analysiert.

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass durch die Wiederaufbereitung und erneute Nutzung von Smartphones bis zu 37 Prozent der Treibhausgasemissionen eingespart werden können. Die Zahlen sprechen für sich: Ein wiederverwendetes Smartphone verursacht bis zu 34,7 kg weniger Treibhausgase im Vergleich zu einem Gerät, das nur einmalig verwendet wird. Auch bei Tablets wurden Einsparungen von durchschnittlich 34 Prozent festgestellt, während bei Laptops und Desktop-PCs Einsparungen von 31 Prozent beziehungsweise 18 Prozent verzeichnet wurden.

Die Untersuchung beleuchtet die Relevanz nachhaltiger Praktiken im Elektroniksektor und zeigt, dass es nicht nur um Umweltschutz geht, sondern auch um wirtschaftliche Chancen. Philipp Rittershaus, ein Wissenschaftler des Fraunhofer UMSICHT, betont, dass die Rückgewinnung und Wiederverwendung von IT-Geräten nicht nur ökologische Vorteile bietet, sondern auch neue Wertschöpfungspotenziale eröffnet. Diese Erkenntnis könnte Unternehmen motivieren, in nachhaltige Praktiken zu investieren, da sie sowohl den Planeten schonen als auch wirtschaftliche Vorteile erzielen können.

Die Studie basiert auf einer umfassenden Lebenszyklusanalyse, die alle Phasen von der Ressourcengewinnung über die Produktion bis hin zur Nutzung und Entsorgung umfasst. Dabei wurden zwei Szenarien betrachtet: Reuse, das die Aufbereitung und den Transport von Geräten für eine zweite Nutzung berücksichtigt, und Refurbishment, das zusätzlich den Austausch einzelner Komponenten einbezieht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Wiederverwendung von Geräten nicht nur eine umweltfreundliche Option darstellt, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist.

Die Bedeutung dieser Ergebnisse wird besonders deutlich, wenn man bedenkt, dass der Elektroniksektor für einen erheblichen Teil der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Durch die Implementierung zirkulärer Lösungen, bei denen Geräte länger genutzt und nach ihrer ersten Lebensphase wiederaufbereitet werden, könnten Unternehmen aktiv zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen. Die Einsparungen, die durch Reuse und Refurbishment erzielt werden, sind nicht nur messbar, sondern auch ein klarer Anreiz für Unternehmen, ihre Strategien im Bereich IT nachhaltig zu gestalten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Studie von Fraunhofer UMSICHT und Interzero eindrücklich belegt, wie wichtig die Wiederverwendung von IT-Geräten für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen ist. Diese Erkenntnisse sollten nicht nur Unternehmen, sondern auch Endverbraucher dazu ermutigen, gebrauchte Geräte in Betracht zu ziehen und somit aktiv zur Verringerung des eigenen ökologischen Fußabdrucks beizutragen. In einer Welt, in der Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist es entscheidend, dass sowohl wirtschaftliche als auch umweltpolitische Akteure die Potenziale der Kreislaufwirtschaft erkennen und nutzen.