Fortschrittliche Technologien zur Verbesserung des Katastrophenschutzes in der EU: Schutz von Mensc…

Fortschrittliche Technologien zur Verbesserung des Katastrophenschutzes in der EU: Schutz von Mensc…

In den letzten Jahren hat die Häufigkeit und Intensität von Naturkatastrophen in Europa signifikant zugenommen, was nicht nur eine steigende Zahl betroffener Personen, sondern auch erhebliche Schäden an der Infrastruktur mit sich bringt. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Notwendigkeit, den Katastrophenschutz in der Europäischen Union (EU) zu stärken. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, hat das Bremer Institut für Produktion und Logistik (BIBA) in Zusammenarbeit mit der Katastrophenschutzorganisation @fire, dem ASB Regionalverband Niedersachsen-West und SWMS Consulting das Forschungsprojekt iTEK (Innovative Technologies for European Disaster Response) ins Leben gerufen. Ziel dieses Projekts war es, die Bedürfnisse der Einsatzkräfte im Katastrophenschutz zu identifizieren und technologische Lösungen zu entwickeln, die deren Arbeit unterstützen können.

Das iTEK-Projekt wurde im Rahmen eines Horizont-Europa-Projektes gefördert und erhielt Unterstützung vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Einsatzkräfte im Katastrophenschutz schnell und effektiv reagieren können, um Leben zu retten und Schäden so gering wie möglich zu halten. Die EU-Kommission hat festgestellt, dass Waldbrände allein von 2000 bis 2017 Schäden in Höhe von schätzungsweise 54 Milliarden Euro verursacht haben. Die ökonomischen Auswirkungen wetterbedingter Naturkatastrophen in der EU belaufen sich auf insgesamt zwischen 460 und 509 Milliarden Euro im Zeitraum von 1980 bis 2020, wobei hydrologische Ereignisse wie Überschwemmungen den größten Schaden anrichten.

Um den Herausforderungen des Katastrophenschutzes zu begegnen, sind gezielte Anpassungsmaßnahmen und innovative Technologien erforderlich. Die Projektpartner von iTEK haben sich mit der Frage auseinandergesetzt, welche technischen Lösungen den Einsatzkräften am nützlichsten sind und wie diese effizient implementiert werden können. Dabei haben sie festgestellt, dass es oft an Ressourcen, technischem Wissen und strukturierten Prozessen fehlt, die notwendig sind, um geeignete Technologien zu identifizieren und zu bewerten.

Die Ergebnisse des Projektes wurden in zwei sogenannten „White Papers“ zusammengefasst. Diese Dokumente bieten wertvolle Einblicke in die Anforderungen der Einsatzkräfte und identifizieren geeignete Technologiefelder, die im Katastrophenfall von Nutzen sein können. Das erste White Paper basiert auf den Erfahrungen der Einsatzkräfte und liefert eine Analyse ihrer tatsächlichen Bedürfnisse. Das zweite White Paper erweitert diese Perspektive und untersucht die technologischen Aspekte des Katastrophenmanagements.

Ein zentrales Anliegen der Projektpartner war es, ein besseres Verständnis für die spezifischen Anforderungen der Ersthelfer zu entwickeln. BIBA hat dabei seine interdisziplinäre Expertise in den Bereichen Produktion und Logistik eingebracht. Diese Disziplinen sind ebenfalls von hochdynamischen Prozessen geprägt, und viele Lösungen, die dort entwickelt wurden, sind auf den Katastrophenschutz übertragbar. Moritz von Stietencron, der Projektleiter von iTEK, hebt hervor, dass die Erkenntnisse aus der Produktion und Logistik einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Effizienz und Effektivität im Katastrophenschutz leisten können.

Das iTEK-Projekt, welches ein Jahr dauerte und mit 120.000 Euro gefördert wurde, legte eine fundierte Basis für zukünftige Forschungsaktivitäten und technologische Implementierungen im Katastrophenschutz. Die Ergebnisse der Studie sollen nicht nur den Dialog zwischen Praxis, Forschung und Technologieentwicklung fördern, sondern auch dazu beitragen, dass die Einsatzkräfte bestmöglich auf die Herausforderungen von Naturkatastrophen vorbereitet sind.

Insgesamt zeigt das iTEK-Projekt, wie wichtig innovative Technologien und interdisziplinäre Ansätze für den Katastrophenschutz sind. Die Erkenntnisse aus dieser Forschung könnten dazu beitragen, die Resilienz der Gesellschaft gegenüber Naturkatastrophen zu erhöhen und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Der Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren im Katastrophenschutz wird eine zentrale Rolle spielen, um Lösungen zu entwickeln, die den vielfältigen Herausforderungen gerecht werden.