Um Überfischung zu vermeiden, werden Zustand und Ertragsfähigkeit vieler Fischbestände mittels bestandskundlicher Analysen eingeschätzt. Die Fruchtbarkeit der Fischweibchen ist dafür eine wichtige Größe. In den meisten Berechnungen steckt jedoch ein systematischer Fehler: Die Eizahl kleinerer Laichfische wird überschätzt, die von größeren wird unterschätzt – und gerade auf die „Superlaicher“ zielt die Fischerei. Eine aktuelle Studie unter Beteiligung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und der Humboldt-Universität Berlin zeigt, dass so das Erholungspotenzial vieler Fischbestände zu hoch geschätzt wird und das Überfischungsrisiko steigen kann.