
Ein Tag am Badesee ist für viele Menschen ein willkommener Anlass, sich zu entspannen und die Natur zu genießen. Doch während wir im Wasser planschen, stellen wir uns oft die Frage: Welche Lebewesen tummeln sich eigentlich unter der Wasseroberfläche? In einem Badesee in Mittelfranken, dem Brombachsee, sorgte ein Wels kürzlich für Aufregung, als er mehrere Badegäste angriff. Dies wirft die Frage auf, wie gefährlich diese Raubfische wirklich sind und welche weiteren Tiere und Pflanzen in unseren Seen leben.
Die meisten Fische sind scheu und meiden die Nähe von Menschen. Dennoch gibt es auch Arten, die in flachen Gewässern zu finden sind und sich unter den Badegästen bewegen. Zu diesen gehören beispielsweise Flussbarsche, die durch ihre charakteristischen schwarzen Streifen und rötlichen Flossen auffallen. Auch Plötzen und Rotfedern sind häufig anzutreffen und zeigen wenig Scheu. In größeren Seen kann man zudem Schwärme von Ukeleis beobachten, die an der Wasseroberfläche nach Insekten suchen. Der Wels hingegen, der als großer Raubfisch bekannt ist, hält sich in der Regel in größeren Tiefen auf und ist für Menschen normalerweise harmlos. Die Angriffe auf Badegäste geschehen meist nur in Ausnahmefällen, wenn die Männchen während der Laichzeit ihre Nester verteidigen. Diese Fische haben zwar beeindruckende Größen, doch ihre Zähne sind nicht scharf, weshalb die Verletzungsgefahr gering ist.
Ein weiterer Raubfisch, der oft in unseren Gewässern vorkommt, ist der Hecht. Mit seinen zahlreichen scharfen Zähnen gehört er zu den gefürchtetsten Fischen, da er blitzschnell zuschlagen kann. Hechte verstecken sich häufig im Schilf und nutzen ihre Schnelligkeit, um Beute wie kleinere Fische oder sogar Entenküken zu fangen. Trotz ihrer beeindruckenden Jagdfähigkeiten sind sie jedoch nicht aggressiv gegenüber Menschen.
In unseren Seen sind auch verschiedene Schlangenarten zu finden, wobei die Ringelnatter die häufigste ist. Diese ungiftige Schlange lebt in der Nähe von Gewässern und ist ein geschickter Schwimmer. Kreuzottern sind ebenfalls im Wasser anzutreffen, sind jedoch leicht giftig und sollten nicht berührt werden. Die Würfelnatter, die am stärksten bedroht ist, findet man nur noch in wenigen Regionen Deutschlands. Echte Seeschlangen, die zur Familie der Giftnattern gehören, leben nur im Meer.
Wenn man am Ufer eines Sees ein braunes Tier sieht, könnte es sich um einen Biber, eine Bisamratte oder eine Nutria handeln. Während der Biber dämmerungsaktiv ist und sich durch seinen charakteristischen, flachen Schwanz auszeichnet, sind Bisamratten und Nutrias tagsüber aktiver. Es ist wichtig, Abstand zu halten, da besonders Biber territorial sind. Nachdem der Biber in Deutschland fast ausgestorben war, hat er sich nun wieder vermehrt, was sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Umwelt hat.
Die Unterwasserwelt beherbergt auch zahlreiche Insekten, darunter Rückenschwimmer, die umgangssprachlich als „Wasserbienen“ bezeichnet werden. Diese Insekten können stechen, weshalb Vorsicht geboten ist. Weitere interessante Arten sind Libellen und Eintagsfliegen, deren Larven einen Großteil ihres Lebens im Wasser verbringen. Eine besondere Rarität ist die Wasserspinne, die unter Wasser lebt und Luft in einem Netz speichert.
In den letzten Jahren ist auch die Anzahl der Muscheln in unseren Gewässern gestiegen. Diese tragen zur Wasserreinigung bei, indem sie Algen und Schwebstoffe filtern. Allerdings setzen invasive Arten wie die Quagga-Muschel heimischen Muscheln zu und gefährden das Ökosystem.
Wasserpflanzen, die in der Wissenschaft auch als Makrophyten bezeichnet werden, spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Sie produzieren Sauerstoff, bieten Nahrung und Schutz für viele Lebewesen und tragen zur Wasserqualität bei. Jedoch können sie beim Baden störend wirken, besonders wenn sie in großen Beständen auftreten.
Eine weitere Herausforderung sind Cyanobakterien, die auch als Blaualgen bekannt sind. Diese Mikroorganismen können giftige Substanzen produzieren, die für Menschen und Tiere gesundheitsschädlich sind. Daher ist es ratsam, vor dem Baden die Wasserqualität zu überprüfen und sich von trüben oder stark gefärbten Gewässern fernzuhalten.
Zusammengefasst bietet ein Badesee eine faszinierende und vielfältige Unterwasserwelt