Evaluierung der Kohleausstiegshilfen: Strategien zur Stärkung des Arbeitskräfteangebots in betroffe…

Evaluierung der Kohleausstiegshilfen: Strategien zur Stärkung des Arbeitskräfteangebots in betroffe…

Der Bund plant, bis zum Jahr 2038 insgesamt rund 41 Milliarden Euro bereitzustellen, um die wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Kohleausstiegs abzufedern. Ein aktueller Zwischenbericht, erstellt von den Wirtschaftsforschungsinstituten IWH und RWI, untersucht, wie effektiv diese Mittel bisher eingesetzt werden und welche ökonomischen Effekte zu erwarten sind. Wichtig ist dabei, dass eine umfassende Betrachtung der demografischen Herausforderungen in den betroffenen Kohleregionen erfolgt und die Bereitstellung von Informationen über geförderte Projekte verbessert wird.

Seit dem Start des Förderprogramms im August 2020 bis Ende 2024 wurden bereits 24,8 Milliarden Euro für konkrete Projekte eingeplant. Diese Summe entspricht etwa 60 % des Gesamtbudgets, wobei jedoch nur 2,2 Milliarden Euro, also 5,5 % des Budgets, tatsächlich ausgegeben wurden. Die Umsetzung der Projekte verläuft zwar, wenn auch langsam, aber es zeigt sich eine steigende Tendenz beim Mittelabfluss. Der Zwischenbericht 2025, der am 5. November 2025 veröffentlicht wurde, liefert hier wichtige Erkenntnisse über die Fortschritte und Herausforderungen im Rahmen des Kohleausstiegs.

Das Förderprogram basiert auf einer nachfrageorientierten Vergabe von Mitteln, was bedeutet, dass Gelder an Regionen fließen, die Anträge stellen. Bislang profitierten jedoch vor allem wenige Kreise innerhalb der betroffenen Reviere, und die Mittel werden häufig nur für spezifische Standorte ausgegeben. Eine gleichmäßige Verteilung der Fördergelder ist aus wirtschaftlicher Sicht nicht immer sinnvoll, da es ratsam ist, die Mittel dort einzusetzen, wo die gewünschten Förderziele am besten erreicht werden können.

Die bisher bewilligten Gelder konzentrieren sich hauptsächlich auf zwei Bereiche: die Verbesserung von Verkehrswegen und den Ausbau von Einrichtungen für Forschung und Entwicklung. Die Ökonomen der Institute sind optimistisch, dass diese Investitionen langfristig zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung in den betroffenen Regionen führen werden. Allerdings sind die Effekte der Maßnahmen bislang schwer zu messen, da große Projekte oft Jahre in Anspruch nehmen, bevor sie umgesetzt werden. Die Evaluatoren betonen, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis die positiven Auswirkungen statistisch nachweisbar werden.

Ein zentrales Ergebnis der Analyse ist die demografische Entwicklung in den betroffenen Regionen, insbesondere in der Lausitz und dem Mitteldeutschen Revier. Der Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung stellt ein erhebliches wirtschaftliches Risiko dar. Daher empfehlen die Forscher, die Fördermittel verstärkt dafür zu verwenden, das Angebot an Arbeitskräften zu sichern. Dies sollte auf verschiedenen Ebenen geschehen: Der Ausbau der vorschulischen, schulischen, beruflichen und akademischen Bildung ist unerlässlich, um ungenutzte Potenziale in der Erwerbsbevölkerung zu erschließen. Zudem sollten Arbeitsstätten besser erreichbar gemacht und die kontrollierte Zuwanderung von Fachkräften gefördert werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verbesserung der Transparenz und Kommunikation über die Verwendung der Fördermittel. Die Evaluierung hat gezeigt, dass die bisherigen Mittel nicht die schnellen wirtschaftlichen Effekte hervorgebracht haben, die erwartet wurden. Die Forscher betonen jedoch, dass diese Förderungen den Regionen helfen, sich besser im Strukturwandel aufzustellen. In Zukunft sollte daher ein größerer Fokus auf Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen gelegt werden.

Die bisherigen Ausgaben werden in den kommenden Jahren voraussichtlich spürbare Impulse für die regionale Entwicklung geben, insbesondere durch Projekte, die die Verkehrsanbindung verbessern und Forschung sowie Entwicklung stärken. Diese beiden Maßnahmen haben sich in der Vergangenheit als wirksam erwiesen, um Wachstum und Beschäftigung zu fördern.

In den nächsten Jahren wird die umfassende Evaluierung der Kohleausstiegshilfen fortgesetzt, um die Verwendung der Gelder gezielt zu überprüfen und die Politik in der Anpassung ihrer Strategien zu unterstützen. Die Kombination aus quantitativen und qualitativen Methoden sowie die Berücksichtigung von gesellschaftlichen Aspekten wird dabei eine zentrale Rolle spielen. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, Erfolge sichtbar zu machen und gegebenenfalls notwendige Korrekturen vorzunehmen, um die langfristigen Ziele des Strukturwandels zu erreichen.