Die Attraktivität Deutschlands als Studienort für internationale Studierende bleibt ungebrochen. Im Wintersemester 2024/25 waren etwa 402.000 Studierende und Doktoranden aus dem Ausland an deutschen Hochschulen eingeschrieben, was einen Anstieg von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Diese Entwicklung ist Teil eines anhaltenden Trends, der in den letzten Jahren beobachtet wurde. Gleichzeitig zeigen aktuelle Daten, dass die Abbruchquoten internationaler Studierender deutlich niedriger sind als bislang angenommen. Eine neue Veröffentlichung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) bringt diese Erkenntnisse ans Licht.
Laut DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee belegt die Zahl von über 400.000 internationalen Studierenden, dass Deutschland weiterhin als wichtigstes nicht-englischsprachiges Gastland für akademische Talente gilt. Dies ist nicht nur ein Zeichen für die Qualität der deutschen Hochschulen, sondern auch für die erfolgreiche Integration internationaler Studierender in das akademische System. Die niedrigeren Abbruchquoten sind ein ermutigendes Signal, insbesondere im Kontext des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels in Deutschland. Der Studienerfolg dieser Studierenden spielt eine entscheidende Rolle für die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Landes im Bereich Wissenschaft und Innovation.
Die Internationalisierung der Hochschullandschaft zeigt sich nicht nur in Zahlen, sondern auch in den Strukturen, die diese Prozesse unterstützen. Der DZHW-Wissenschaftliche Geschäftsführer Dr. Marcus Beiner betont, dass die Zahl der international tätigen Mitarbeitenden in der Hochschulverwaltung in den letzten Jahren gestiegen ist. Die meisten deutschen Hochschulen verfügen mittlerweile über ein International Office, und fast alle bieten mindestens einen Studiengang in englischer Sprache an. Auch die Anzahl internationaler Hochschulkooperationen nimmt kontinuierlich zu, was das internationale Profil der deutschen Hochschulen weiter stärkt.
Besonders hervorzuheben ist die Zunahme internationaler Erstsemester. Im Wintersemester 2024/25 wurden 116.600 internationale Studienanfänger gezählt, was einen neuen Rekord darstellt. Die bedeutendste Herkunftsregion bleibt der asiatisch-pazifische Raum, gefolgt von Nordafrika und dem Nahen Osten sowie Westeuropa. Indien hat sich mit fast 59.000 Studierenden als größtes Herkunftsland etabliert, was einem Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. China folgt mit rund 38.600 Studierenden, wobei hier ein Rückgang von sieben Prozent seit dem Wintersemester 2019/20 verzeichnet wurde. Der Großteil der internationalen Studierenden strebt Abschlüsse in den Ingenieurwissenschaften (43 Prozent) sowie in Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften (25 Prozent) an.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der neuen Studie ist die Analyse der Abbruchquoten internationaler Studierender. Erstmals wurden detaillierte Daten aus der offiziellen Studienverlaufsstatistik des Statistischen Bundesamtes ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Abbruchquote internationaler Studierender nur geringfügig höher ist als die der deutschen Studierenden, was die bisherigen Schätzungen deutlich übertrifft. Für die ersten drei Studiensemester lag die Abbruchquote internationaler Studienanfänger im Bachelor bei 16 Prozent und im Master bei 9 Prozent, während deutsche Studierende in den gleichen Kategorien Werte von 13 bzw. 6 Prozent aufwiesen. Besonders niedrig sind die Abbruchquoten an Kunst- und Musikhochschulen, während sie in den Geistes- und Gesundheitswissenschaften vergleichsweise höher ausfallen.
Auch die Anzahl der englischsprachigen Studiengänge in Deutschland hat einen neuen Höchststand erreicht. Im Sommer 2025 boten staatlich anerkannte Hochschulen fast 2.400 Programme in englischer Sprache an, darunter etwa 420 Bachelor- und 1.930 Masterstudiengänge. Der Anteil englischsprachiger Studiengänge liegt auf Masterebene bei über 18 Prozent, während er auf Bachelor-Niveau bei rund 4 Prozent liegt. Die Verfügbarkeit von englischsprachigen Programmen ist für internationale Studierende ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl ihres Gastlandes und ihrer Hochschule.
Abschließend ist zu erwähnen, dass die Zahl deutscher Studierender im Ausland stabil auf hohem Niveau bleibt. 2022 waren etwa 138.800 deutsche Studierende an Hochschulen im Ausland eingeschrieben. Diese Zahl liegt leicht über dem Niveau von 2019, und die beliebtesten Zielländer sind nach wie vor Österreich, die Niederlande, die Schweiz und das Vereinigte Königreich, obwohl die Zahl deutscher Studierender in Großbritannien seit 201


















































