Am Ende des Jahres 2025 zieht die Nachwuchsforschungsgruppe GreenInnoSax der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) eine positive Bilanz über drei Jahre intensiver Forschung im Bereich der Umwelttechnologien. Gefördert durch den Europäischen Sozialfonds sowie den Freistaat Sachsen, hat ein Team aus sieben engagierten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern Lösungen entwickelt, die entscheidend zur Energiewende, zum Schutz von Ressourcen und zur Reduzierung von Schadstoffen beitragen können.
Die Transformation der Energieversorgung, die Entwicklung nachhaltiger Produkte und die Beseitigung von Umweltschadstoffen sind zentrale Herausforderungen auf dem Weg in eine umweltfreundliche Zukunft. Professor Björn Höhlig, der Leiter der Gruppe und Experte für nachhaltiges Bauen, hebt hervor, dass es gelungen sei, interdisziplinäre Kompetenzen aus unterschiedlichen Fakultäten der HTWK Leipzig sowie von lokalen Partnern wie dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig (UFZ) zu vereinen. Dies hat dazu beigetragen, praxisnahe Lösungen zu entwickeln und gleichzeitig die Qualifikation der jungen Forscherinnen und Forscher zu fördern.
Ein zentrales Forschungsthema der Gruppe war der Abbau von chlororganischen Pestiziden, die in historischen Holzobjekten und Kunstwerken vorkommen und eine potenzielle Gefahr darstellen. Viktoriia Karabtsova hat ein zweistufiges Verfahren entwickelt, das es ermöglicht, diese Schadstoffe zunächst aus dem Material zu extrahieren und sie anschließend mithilfe von reaktivem Wasserstoff in weniger toxische Verbindungen umzuwandeln. Die ersten Ergebnisse zeigen Abbauraten von über 90 Prozent, was vielversprechende Perspektiven für zukünftige Restaurierungsprojekte eröffnet.
Ein weiteres wichtiges Anliegen der Gruppe betrifft Biozide, die über Niederschläge in den Wasserkreislauf gelangen und dort anreichern können. Maria Balda und Robin Berg haben ein innovatives Beregnungsgerät entwickelt, das realitätsnahe Tests ermöglicht und wertvolle Daten über die Auswaschungsprozesse bereitstellt. Ihre Tests mit Aktiv- und Biokohlen, die an der HTWK Leipzig entwickelt wurden, zeigen, dass diese Materialien eine bedeutende Rolle im Schadstoffmanagement spielen können, was auch für die Konstruktion effektiver Filtersysteme von Bedeutung ist.
Um die Langlebigkeit von Bauwerken zu gewährleisten, ist es entscheidend, bauschädliche Salze sowie Wassergehalte in mineralischen Baustoffen zerstörungsfrei zu erkennen. Alexander Oschim hat dafür eine Methode mit Georadar entwickelt, die es ermöglicht, salzbelastete Bereiche zuverlässig zu identifizieren. Zudem untersucht Elena Lorenz die Röntgenfluoreszenzanalyse, um Chloridgehalte in Stahlbetonbauwerken schnell vor Ort zu messen. Diese Verfahren bieten eine solide Grundlage für die Zustandsbewertung und Lebensdauerprognosen von Gebäuden.
Im Bereich der Baustoffe und Klimaanpassung hat Timon Macht Belastungsprüfungen an hybriden Holz-Stroh-Elementen durchgeführt und dabei die hohe Tragfähigkeit von Stroh nachgewiesen. Jan Bertram hat ein innovatives Fassadenelement zur passiven Wasserernte entwickelt, welches bedeutende Impulse für klimaangepasste Gebäudehüllen liefern könnte.
Ein weiterer Schwerpunkt der Forschung liegt auf der Wasserstofftechnologie. Um fossile Brennstoffe schrittweise zu ersetzen, wird Wasserstoff zunehmend in das Erdgasnetz eingespeist. Alexander Kühne und Oliver Bartzok haben kosteneffiziente Sensoren entwickelt, die den Wasserstoffgehalt in sauerstofffreier Umgebung überwachen können. Andreas Blum ergänzte diese Entwicklungen mit einer explosionsgeschützten Elektronikplattform, die den Sensorbetrieb in industriellen Umgebungen ermöglicht.
Die Nachwuchsforschungsgruppe GreenInnoSax hat sich nicht nur als ein bedeutender Akteur in der regionalen Forschungslandschaft etabliert, sondern auch in überregionalen Netzwerken wie RWTec, Saxony5 und Hypos kooperiert. Durch die Verknüpfung von Umwelttechnologie, Materialforschung und Wasserstoffinnovationen sind praxisnahe Lösungen entstanden, die ein hohes Transferpotenzial aufweisen.
Am 4. Dezember 2025 fand die Abschlusspräsentation der Gruppe statt, die auf drei Jahre erfolgreicher angewandter Forschung zurückblickt. Die Ergebnisse der GreenInnoSax-Gruppe verdeutlichen, wie multidisziplinäre Ansätze dazu beitragen können, Schadstoffe zu reduzieren, Ressourcen zu schonen und die Transformation zu einer nachhaltigen, klimaneutralen Zukunft konkret zu unterstützen.
