Entdeckung der ältesten Lebewesen der Welt: Forscher finden Fossilien in Westaustralien!

 

Forscher unter der Leitung von Martin Brasier haben möglicherweise
Überreste der ältesten Lebewesen der Welt entdeckt. Die mutmaßlichen
Bakterien wurden im Westen Australiens in einer Gesteinsformation
gefunden, die vor etwa 3,4 Milliarden Jahren möglicherweise ein Strand
gewesen sein könnte. Die Wissenschaftler haben die Bakterien vor allem
anhand von schwefelhaltigen Kristallen identifiziert, die sich um die
zellartigen Gebilde befinden. Diese Kristalle werden von den Forschern
als klares Indiz dafür angesehen, dass die Bakterien ihre Energie aus
der Reduktion von Schwefelverbindungen bezogen haben. 

Es gibt bereits
ältere Funde, die zeitweise als die ältesten fossilen Zellen galten,
jedoch wurden bei den meisten von ihnen begründete Zweifel daran
aufgeworfen, dass die Strukturen tatsächlich von biologischen Organismen
stammen. Martin Brasier hat 2002 für Aufsehen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft gesorgt, als er die bis dahin geltende Theorie in Frage stellte und behauptete, die gefundenen Fossilien seien nicht die älteste bekannte Form des Lebens. Der britische Paläontologe sieht in diesen Mikrobenfossilien Strukturen, die durch mineralische Prozesse entstanden sind – eine These, mit der er die Mikrobiologen in zwei Lager spaltet. 

Brasier und sein Team haben nun bei der
Untersuchung der neuen Funde bei der Strelley Pool Formation in Westaustralien Strukturen
entdeckt, die auf bakterielle Zellen hinweisen. Die Form und Struktur
der Fossilien, die etwa 3,4 Milliarden Jahre alt sind, ähneln denen von
heute bekannten Bakterien. Sie haben eine gleichmäßige Zellwanddicke,
und die Form der einzelnen Zellen, die mit 3D-Aufnahmen ermittelt
wurden, passt zu bakteriellen Zellen. Der Kohlenstoffgehalt und die Art
der Zellkolonien in Form von Klumpen und Ketten sind ebenfalls
charakteristisch für Bakterien. Das wichtigste Indiz für mikrobielles
Leben sind jedoch winzige Eisensulfid-Kristalle, die sich in und um die
Zellen befinden. Die Bakterien nutzten diese Kristalle angeblich, um
Sulfate zu reduzieren und damit Energie zu gewinnen. Bakterien, die
diese Energiequelle nutzen, leben auch heute noch in der Nähe der
Erdoberfläche. 

Die Entdeckung, dass frühe Bakterien Schwefelverbindungen zur
Energiegewinnung nutzten, hat die Wissenschaft überrascht, da man lange
davon ausging, dass die ersten Lebewesen fotosynthetisch lebten. Die
Erde war zu Lebzeiten der untersuchten Bakterien deutlich heißer als
heute, und es gab noch keine Kontinente, sondern nur Inseln. Der Ozean
hatte eine Temperatur von 40 bis 50 Grad Celsius, und es gab noch keine
Algen und Pflanzen, die Sauerstoff produzierten. Die sauerstoffarme
Umgebung hat wohl dazu beigetragen, dass die Fossilien gut erhalten
sind. Die belgische Paläobiologin Emmanuelle Javaux sieht in der
Herangehensweise, die Prozesse der Organismen in den Mittelpunkt zu
stellen, eine geeignete Methode, um mikrobielles Leben nachzuweisen. Sie
sagt jedoch auch, dass die Zukunft zeigen wird, ob diese Vermutung
stimmt. Sie sieht in dem Verfahren auch die Möglichkeit, ähnliche
Lebensformen auf dem Mars zu identifizieren. Es ist unwahrscheinlich, dass ähnliche Entdeckungen auf der Erde gemacht werden, da altes Sedimentgestein sehr selten vorkommt. 

Dieser unglaubliche Fund von Fossilien älterer Lebewesen als je zuvor bekannt, ist ein weiterer Beweis dafür, dass das Geheimnis der Evolution noch lange nicht vollständig entschlüsselt ist. Entdeckungen wie diese stellen uns vor die Herausforderung, zu verstehen, wie sich das Universum auf verschiedenen Ebenen entwickelt hat – sowohl geologisch als auch biologisch. Es ist eine spannende Zeit in der Welt der Forschung, die uns hilft, unsere Welt besser zu verstehen.