Stabilität des Energieeffizienz-Index: Herausforderungen bei Förderprogrammen und der Bedarf an Ver…

Stabilität des Energieeffizienz-Index: Herausforderungen bei Förderprogrammen und der Bedarf an Ver…

Die Sommererhebung des Energieeffizienz-Index (EEI) zeigt, dass die Relevanz von Energieeffizienz für deutsche Unternehmen ungebrochen hoch bleibt. Dennoch gibt es signifikante Herausforderungen in Bezug auf die bestehenden Förderprogramme, die in ihrer Höhe, Struktur und Anpassungsfähigkeit nicht ausreichen, um den Bedürfnissen der Unternehmen gerecht zu werden. Diese Erkenntnisse wurden vom Institut für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) der Universität Stuttgart veröffentlicht und basieren auf einer umfassenden Analyse, die von 851 Unternehmen zwischen dem 17. März und dem 9. Mai 2025 durchgeführt wurde.

Die Komplexität der Antragsverfahren für Fördermittel stellt ein zentrales Hindernis dar. Professor Alexander Sauer, Leiter des EEP, betont, dass viele Unternehmen aufgrund der komplizierten und wenig benutzerfreundlichen Antragstellung möglicherweise aufgeben würden, wenn sie nicht die notwendige Beratung erhalten. Die Unterstützung durch Bundesinstitutionen und Handelskammern, die in 67 % beziehungsweise 64 % der Fälle in der Lage sind, eine Erstberatung anzubieten, erweist sich als wertvolle Hilfe. Dies zeigt, dass eine solide Informationsbasis vorhanden ist; dennoch bleibt die Antragsstellung selbst eine große Herausforderung. Die Nutzerfreundlichkeit lässt stark zu wünschen übrig, was die Inanspruchnahme der wichtigen staatlichen Förderungen hemmt.

Trotz dieser Schwierigkeiten haben Unternehmen, die staatliche Förderungen erhalten, von einer schnelleren (70 %) und planungssicheren (52 %) Umsetzung ihrer Energieeffizienz-Maßnahmen profitiert. Dabei handelt es sich häufig um aufwändige und kostenintensive Projekte, wie beispielsweise Prozessoptimierungen, die von 56 % der Unternehmen umgesetzt werden. Dennoch wird deutlich, dass die bestehenden Förderprogramme in ihrer Höhe und Struktur nicht ausreichen. Die Notwendigkeit zusätzlicher Unterstützung ist evident, insbesondere aufgrund des hohen bürokratischen Aufwands (74 %) und des Mangels an interner Expertise (41 %). Darüber hinaus haben 32 % der Unternehmen Schwierigkeiten, die Anforderungen für die Fördermittel zu erfüllen.

Der Energieeffizienz-Index wird seit 2013 halbjährlich erhoben und analysiert die aktuellen und geplanten Aktivitäten der deutschen Industrie im Bereich Energieeffizienz. Die Zusammenarbeit mit der Deutschen Energie-Agentur (dena), dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) sowie TÜV Rheinland und anderen Partnern sorgt für eine fundierte Datenerhebung. Die Sommererhebung 2025 hat insbesondere die staatliche Förderung von Investitionen in Energieeffizienz sowie die Rolle relevanter Beratungsinstitutionen in den Fokus gerückt.

Die Ergebnisse der aktuellen Erhebung zeigen, dass die Investitionsanteile im Vergleich zur vorherigen Erhebung leicht gestiegen sind, während die Bedeutung und die Energieproduktivität stabil geblieben sind. Diese Stabilität des EEI könnte als Hinweis darauf verstanden werden, dass die Phase des Abwartens in der Branche möglicherweise zu Ende geht. Professor Sauer vermutet, dass dies möglicherweise erste Auswirkungen der politischen Neuausrichtung der Bundesregierung widerspiegelt.

Die Erhebung verdeutlicht den dringenden Bedarf an Verbesserungen in den Förderprogrammen, um den Unternehmen eine effektive und unkomplizierte Unterstützung bei der Implementierung von Energieeffizienzmaßnahmen zu bieten. Die Herausforderungen in der Antragstellung und die Notwendigkeit zusätzlicher Hilfestellungen müssen dringend angegangen werden, um das Potenzial der Unternehmen im Bereich der Energieeffizienz voll auszuschöpfen. Es bleibt zu hoffen, dass durch gezielte Maßnahmen und eine vereinfachte Förderstruktur die Unternehmen nicht nur motiviert, sondern auch befähigt werden, in eine nachhaltige und energieeffiziente Zukunft zu investieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz stabiler Werte im Energieeffizienz-Index eine signifikante Diskrepanz zwischen dem Bedarf der Unternehmen und den bestehenden Fördermöglichkeiten besteht, die nur durch gezielte Maßnahmen überwunden werden kann.